entlösen,
V.;
rückuml.1.
›etw. (von etw.) lösen, ablösen, losbinden‹; ›etw. auflösen‹; in naturwissenschaftlichem und medizinischem Kontext auch: ›etw. (z. B. winde
) freisetzen‹; zu
ent-
6, vgl. 2
lösen
1.Bedeutungsverwandte:
öfnen
abbinden
1
auflösen
binden
Wortbildungen
entlösung
verbindung
Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
868
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Entlost ist des troumes stric
(›das Rätsel des Traums ist gelöst‹).
Köbler, Ref. Nürnberg
387, 5
(Nürnb.
1484
): Gesetze von verwilkurten hindergengen. anlaß. entschied vnnd nachuolg vnd irer verpindu͂g vnd entlosung.
Koppitz, Trojanerkr.
9360
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Paris da, der recke, | Entloste die decke | Dü hindan uff dem rosse lag.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
360, 28
(oobd.
, 1349
/50
): der balsem hât die kraft, daz er entlœst und behelt die kreft und zeucht zuo im.
Ebd.
370, 15
: der zaher ist haiz und trucken und öffent und entlœst die wint in dem leib und in den gelidern.
‒
Vgl. ferner s. v. abstreichen
1, abwaschen
1, bandwiede
, entledigen
5.2.
›jn. / sich von etw. negativ Bewertetem (z. B. von der Verfallenheit an das Irdische) lösen, befreien‹; vereinzelt auch: ›sich öffnen‹ (im Beleg von Fäusten gesagt; ütr.); zu
ent-
6, 2
lösen
8.Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
benemen
entladen
Belegblock:
Reissenberger, Väterb.
6571
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Wir suln uns drate entlosen | Von den gedanken bosen.
Jostes, Eckhart
65, 33
(14. Jh.
): Wer den heiligen geist wil han, der muz entloset sein von im selber.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7299
(rib.
, 1444
): sij [Traicheit] [...] | [...] | [...] heilt mich mit den stricken al vast, | Der ich noch neit untloist en was.
Bauer, Geiler. Pred.
322, 28
.