entblecken,
V.
1.
›etw. aufdecken, offenlegen, enthüllen‹; ›etw. (eine Verhüllung, Bedeckung) von etw. entfernen, um Verdecktes sichtbar zu machen‹; auf Menschen bezogen: ›jn. entblößen, bloßstellen‹; zu
ent-
6, 1
blecken
2.Bedeutungsverwandte:
entblössen
entdecken
aufdecken
äussern
Gegensätze:
bedecken
decken
verdecken
Syntagmen:
etw
. (z. B. lob, eine missetat, die zäne
) e., ein hund die zunge e
.; ein keusches gebaren etw. e
.; j
. (z. B. Jesus, der vater
) entblekt sein, der wolke von der sele entblekt sein
.Belegblock:
Reissenberger, Väterb.
19675
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Swer sines bruder missetat | Im zu deheiner smacheit | Saget unde machet breit | Unde sie also enplecket.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
6014
(rhfrk.
, um 1405
): Das das geluchte alle | Von dem wolken falle | Da mit die sele ist bedecket. | Were aber der wolke davon entplecket, | So hette die sele so clar gesichte.
Sachs
20, 329, 14
(Nürnb.
1563
): Da hat er [Timoleon] ir gespott daran, | Darnach in zoren ist bewegt, | Sich gantz mit dröwworten entplegt.
Niewöhner, Teichner
517, 18
(Hs. ˹oschwäb.
, 1368
˺): aber der den vater decket | do er lag und waz enplecket, | da sint edel lút von worden.
Österley, Steinhöwels Äsop
44, 19
(Ulm
1474
/82
): sie sachen Esopum so ser lachen und in dem lachen die zend also enplecken.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
10, 34
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): dein keusch geperen hat enplekt | das wort, das menklich was verdekt.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
355, 5
; Gille u. a., M. Beheim
245, 28
; Kehrein, Lieder 14./15. Jh.
5, 2, 8
; Spechtler, a. a. O.
30, 15
; Brack
e 9v
; Schweiz. Id.
5, 58
; Schwäb. Wb.
2, 725
.2.
›sich zeigen, sichtbar werden, hervorleuchten‹; zu
ent-
6, 1
blecken
1.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
8947
(nrddt.
, 14. Jh.
): Also kumt her mit den wunden | Vrischen an daz gerichte, | So daz an nimmer nichte | Got vater sich entblecket.
Primisser, Suchenwirt
3, 135
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Di achsel ploz, di prust betrogen, | Der schilt ir chainez dechet, | Der rubein rot enplechet.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 58
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): In dem himel sichtperleich | Christi fleisch enplekchet.