entbeissen,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
enbîzen
›essen‹
(Mwb
f.).1598
›eine Mahlzeit, einen Imbiss zu sich nehmen, etw. essen‹; auch: ›Speisen und Getränke mit Genuss verzehren‹; vereinzelt: ›an einem Festmahl teilnehmen‹; seltener: ›fressen‹ (von Tieren gesagt); auch ütr. (z. B. auf die sinnliche Wahrnehmung Gottes);
zu
ent-
6, beissen
(V., unr. abl.) 2.Älteres Frnhd.; verstärkt Texte religiösen oder anleitenden Inhalts sowie literarische Texte gebundener Form.
Bedeutungsverwandte:
essen
geschmacken
verzeren
befuren
collacinieren
consumieren
ge|essen
geniessen
manduzieren
pappen
Gegensätze:
fasten
Syntagmen:
j. / etw
. (Subj., z. B. der convent, die fliegen
) e
. (absolut); j. etw
. (z. B. eine frucht, brot / fleisch / wein
) e
.; j. / etw
. (z. B. das vieh
) e. S
. (Gen.obj., z. B. einer frucht / speise, des weines
) e., etw. mit der süsse des mundes, zur hochzeit e
.; jm. zu e. geben
.Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
2327
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Inwendic man doch luzen | Vindet wizes mel zu brote, | Ein teil bitter, in note | Wirt ez verzert, wer alhie | Bezzer spise da vor ie | Enpeiz mit mundis suze.
Ebd.
3884
: Brot, vleisch, win entpeiz er
[Nebukadnezar]
nie | Bi dissen siben jaren; | Muz, wurtze, swie die waren, | Az er zu siner spise (kann auch als doppelte Verneinung gelesen werden).
Gille u. a., M. Beheim
99, 613
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): ir habt enpissen | Und gessen die hăbt eurer fründ.
Bihlmeyer, Seuse
265, 19
(alem.
, 14. Jh.
): verfluͦchet si Eva, daz si der vrucht ie enbeiz?
Vetter, Pred. Taulers
26, 24
(els.
, E. 14. Jh.
): wer [...] dis grundes nie gesmachte, daz ist ein offen zeichen [...], das er ewiclich des [bildes] niemer sulle gesmacken noch enbissen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 422, 6
(Straßb.
1466
): Dorumb do sy hetten enbissen
[
gezzin hattenBeheim
1343: ; nd. Bibel 1478:
geten;
geessen oder mal gehalten hettēKrumpach
1522: ;
das Mal gehaltenLuther
1545, Joh. 21, 15: ]
ihesus sprach zuͦ symon petter. Ott-Voigtländer, Rezeptar
212v, 21
(Hs. ˹nalem.
, um 1400
˺): Wa der fliegen vil ist, der nem ratten puluer / vnd tuͦ das in honig vnd strich es an die want: / weli
[sic!]
si enbissent, die sterbent sicherlich. Koppitz, Trojanerkr.
10987
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Wipplicher bruste | Hett ich dennochtt nie enbissen
(gemeint ist die Muttermilch).
Müller, Stadtr. Ravensb.
91, 6
(oschwäb.
, 1330
/4
): swer dehain hohgezit het, der sol nit me luͥtes han, die zer hohgezit enbizzen danne vierzec menschen.
Strauch, Par. anime int.
3, 11
; Werbow, M. v. Amberg. Gew.
981
; Sachs
12, 192, 37
; Bihlmeyer, a. a. O.
10, 12
; Rieder, St. Georg. Pred.
13, 8
; Schweiz. Id.
4, 1690
; Schwäb. Wb.
2, 708
.