endhaft,
Adj.
1.
›entschieden, bestimmt‹ (auf das Handeln von Personen bezogen); daraus resultierend: ›wahrhaftig, aufrichtig‹;
vgl.
ende
 7.
Nur älteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
endlich
 1; 3.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb.
4194
(
md.
, Hs. 
14. Jh.
):
Do der selden riche man, | [...] | Von tugende het vil geseit | Mit endehafter warheit.
Jaksche, Gundacker
3514
(
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
si wurben ir potschaft | gegen disen zwaien endhaft.
Kummer, Erlauer Sp.
5, 240
(
m/soobd.
,
1400
/
40
):
du [lieber chnecht] waͤrd mıͤr ze dıͤnst recht; | das pewaͤr ich an der frist – | so gelaub ich du endhaft pist – | und ge hin mit listen | und pring aus der chisten | paide silber und gold.
2.
›endgültig, entscheidend, definitiv‹;
vgl.
ende
 6; 7.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
endlich
 5.
Syntagmen:
die pein e. sein
;
der endhafte rechtstag / tag
›letzter Tag eines Prozesses, Tag der Entscheidung‹,
die endehafte stätigkeit, das endhafte teiding / urteil
(aus lat.
sententia definitiva
) ›rechtskräftiges Urteil‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
1390
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Nicht mit urteile endehaft | wart der ordin dô verschaft | sundir in an kraft vorsneit | des pâbstis vorbesichtikeit.
Kohler u. a., Bamb. Halsger.
91, 3
(
Bamb.
1507
):
So der cleger [...] vmb einen endthafften rechttag bit, der sol jme furderlich ernent werden.
Rieder, St. Georg. Pred.
253, 6
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Dú sibend letzge ist endhaftú staͤtekait. daz merkent da bi daz er durch sin hailgen fuͤsse genegelt wart.
Winter, Nöst. Weist.
3, 409, 5
(
moobd.
,
14. Jh.
):
wann er kumbt zue endhaftem taiding, so sol er sein pfärift heften an ain turren zaun.
Kummer, Erlauer Sp.
5, 432
(
m/soobd.
,
1400
/
40
):
nu sıͤch ich, das unser pein | nu ist endehaft | von deines todes chraft.
Ermisch, Freib. Stadtr.
84, 25
;
96, 17
;
159, 19
;
Schwäb. Wb.
2, 711
.