empfindung,
die
;-Ø/–
;zu
Schreibvarianten des Präfixes wie bei mhd.
entvindunge, enphindunge
›Wahrnehmung; Wahrnehmungsvermögen‹
(Mwb
); 1, 1736
empfinden
(V.). – Texte religiösen Inhalts.
1.
›Sinneswahrnehmung; Fähigkeit, körperlich (Sinnes)reize wahrzunehmen, auf Reize zu reagieren‹; zu
empfinden
(V.) 1.Bedeutungsverwandte:
befindlichheit
bewegung
geschmak
der
) 3, leidung
sinlichkeit
vernunft
verstand
wollust
empfindnis
gemüt
Wortbildungen:
empfindungelich
Belegblock:
v. Ingen, Zesen. Ros.
67, 31
(Hamb.
1646
): Aber was sag’ ich von leuͤen / tigern und schlangen / die entfuͤndung haben?
Luther, WA
10, 1, 1, 217, 22
(1522
): [das] macht, das es die finsterniß begreyffen muͤgen, doch nit durch vornunfft odder empfindung, ßondernn durch den glawben.
Langen, Myst. Leben
192, 1
(nobd.
, 1463
): der abganck tut auch aller erst recht wee dan, die got nach lustlicher empfindung haben.
Rieder, St. Georg. Pred.
114, 26
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): so dú sele denn enphindet der enphindung der sinne und die bewegung des libes.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
66, 9
(önalem.
, v. 1478
): zwang er [Franciscus] die enpfindungelichen begird der strankeit vnd zùchtegung.
Schmidt, Rud. v. Biberach
149, 11
(whalem.
, 1345
/60
): dis niessen lit an einem goͤtlichen gesmake vnd enphindung.
Steer, Schol. Gnadenl.
6, 71
(moobd.
, 15. Jh.
): das alle synnleichait, bewegung, enpfindung vnd leydung etc. gancz vndertänig werdent der regel rechter vernunfft.
Schmidt, a. a. O.
68, 30
; Maaler
101v
.‒
Vgl. ferner s. v. behoren
, empfindnis
2.2.
›als sinnlich gedachte innerliche Erfahrung, (seelisches) Erleben‹; auch: ›Gespür, Feinfühligkeit; Empfänglichkeit für seelisch-religiöses Erleben‹; zu empfinden
(V.) 2; eng anschließbar an 1.Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
berürung
fülen
fülung
befinden
das
), befindlichheit
empfinden
das
), empfindnis
Gegensätze:
beschau
1
glaube
spähung
Belegblock:
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
178
(Nürnb.
1517
): Von entpfindung des geists Christi in dem haß der sünden.
Schmidt, Rud. v. Biberach
9, 23
(whalem.
, 1345
/60
): Wer mag vinden [...] mengi des richtom [...] als ein ieklicher geist [...] mit etlicher enphindung vnd beruͤrung lernet?
Ebd.
114, 16
: Dis ist [...] daz verborgen himelbrot, daz nieman bekent, [...], want mit enphindunge.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
424
(Hs. ˹moobd.
, 1411
˺): Die ander kraft haist sensitiua, das ist enphindung ausser ding.
Höver, Bonaventura. Itin. B
70
(moobd.
, 1450
/60
): den [vierden grad] enpfacht vnd erkennet niemant, denn der jn hat, vnd ist mer jn begirleicher enpfindung denn jn verstaͤntleicher spechung.
Schöpper
37a
; Schweiz. Id.
1, 848
.‒
Vgl. ferner s. v. austragen
16, begreifen
12.