eislich,
auch
eisch,
eischlich,
mit unorganischem -t-
:
eistiglich,
eistlich,
ohne Kontraktion:
egelich,
egestlich,
Adj.;
zu
mhd.
ege|lich
und eges|lich, eislich
›schrecklich, furchterregend‹
(Mwb
).1, 1498
; 1500
1.
›schrecklich, furchtbar‹; im Einzelnen: ›hässlich, deformiert; grauenerregend, monströs‹ (von Personen, Tieren); ›unwirtlich, unheimlich, menschenfeindlich‹ (von Landschaften, der Nacht u. Ä.); ›widerwärtig, grausam, abscheulich, schreckenerregend‹ (insbesondere von Gewalthandlungen); zu
eise
.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
freislich
grausam
greulich
häslich
scheuslich
siech
wanschaffen
abscheulich
ängstlich
grauslich
Gegensätze:
erlich
gesund
schön
Syntagmen:
j. / etw
. (Subj., z. B. der esel, die nacht, das land / tier
) e. sein / werden
; j. e. tun, jn. e. schulden
›beschuldigen‹; j. e. an das her laufen
; der eisliche mensch, die eisliche gestalt / schlange / unsauberkeit, das eisliche antliz / gebirge / geschrei / geschüz / tal, die eislichen hammerschläge
.Wortbildungen
eislichheit
scheuslichheit
Belegblock:
Chron. Köln
3, 792, 3
(Köln
1499
): dae was ein eischlich und gruwelich geschrei des voulks.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
1303
(omd.
, 1338
): alleine dy nacht von art | Eyslich und gar schueczlich sye.
Neumann, Rothe. Keuschh.
988
(thür.
, 1. H. 15. Jh.
): also hute gesund, schone unnd rod, | morn sich, eisslich unnd tod
(von einer Blume).
Schönbach, Adt. Pred.
12, 13
(osächs.
, 1. H. 14. Jh.
): als er [esel] kleine ist, so ist er schone, dar nach so wirt er eislich.
Palm, Veter Buoch
25, 11
(schles.
, Hs. E. 14.
/A. 15. Jh.
): der ander [sunder] was swarcz vnd eislich.
Ebd.
62, 29
: [der tufel] hate ein egelich antlize.
Gille u. a., M. Beheim
327, 182
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): fur warhait wil ichs jehen, | daz lant ist aistigleich.
Henisch
861
(Augsb.
1616
): Eisch / heßlich.
Schmitt, Ordo rerum
466, 15
(oobd.
, 2. H. 15. Jh.
): D(i)storcio eylechkeit [...] aysleichait scheyczleichhait.
Gereke, Seifrits Alex.
392
(oobd.
, Hs. 1466
): zu ainem trakchen macht er sich, | er wispelt und tet ayslich.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
3, 9
; Rueff, Rhein. Ostersp.
278
; Froning, Alsf. Passionssp.
558
; Palm, a. a. O.
23, 3
; Gille u. a., a. a. O.
239, 11
; Bihlmeyer, Seuse
545, 15
; Völker, Antichrist
276
; 861
; Gereke, a. a. O.
5561
.‒
Vgl. ferner s. v. abhang
2, begräbde
2.2.
›launisch, zänkisch; bösartig‹ (von Personen, Gemütszuständen); eng anschließbar an 1.Bedeutungsverwandte:
andig
gräntig
grob
seltsam
sonderlich
unbescheiden
unverstanden
wunderlich
Belegblock:
Sachs
5, 321, 6
(Nürnb.
1534
): Mein sinn seltzam, eglisch und wunderlich, | All mein gedancken die sind sunderlich.
Ebd.
17, 128, 12
(1554
): Die fraw spricht: | [...] | Du bist gar wünderlich und endisch, | Zu seltzam, eglisch und zu grendisch, | Unverstanden, grob, unbescheyden.