einrede,
die
;–/-n
.1.
›Einwand, Widerspruch‹; meist rechtssprachlich, dann auch: ›Einrede, Gegenrede des Beklagten gegen die Klage bzw. den Kläger‹; zu
einreden
3.Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
antwort
ausflucht
ausschlupf
auszug
behelf
eintrag
exception
fürkomnis
gegenwer
gegenwurf
intercession
misziehen
nachrede
schuz
schuzwer
verhindernis
wer
wiederrede
wiederspruch
wiederstand
Syntagmen:
eine e. fürwenden / haben / zulassen, mündlich / schriftlich tun, wieder jn
. (z. B. wieder den schultheissen, der zeugen personen
) / etw
. (z. B. wieder den gerichtszwang
) fürwenden / tun
; eine e
. (Subj.) beschehen / geschehen
; sich e. S. mit einreden erweren / geschützen
; eine gemeine e
.Belegblock:
Luther, WA
33, 669, 11
(1532
): Jtzund feret er fort und thut eine einrede und wil jre argumenta auffloͤsen.
Köbler, Ref. Wormbs
113, 4
(Worms
1499
): USzüge oder inrede [...] mit wortē oder in schrifften vff form oder masse einer clag.
Ders., Ref. Franckenfort
98, 7
(Mainz
1509
): Wolt aber der widderteil ichts dargegen fürwenden / sein jnrede wid’ der zügen persone oder sage fürwenden [...] der sol auch sein jnschrybe gelt geben.
Laufs, Reichskammergo.
239, 29
(Mainz
1555
): do dieselb
[beklagte]
parthey [...] gemeyne einrede darwider fürwenden [...] wolt, soll sie uff diese [...] termin solchs zu thun macht haben. Schwartzenbach
F ijv
(Frankf.
1564
): Einrede. Gegenwehr. Eintrag. [...]. Exzeption oder Einrede seind zweyerley / vnd heissen namlich etlich Peremptoriæ / so die Hauptsach gar abschneiden. Vnd die andern Dilatoriæ, verzuͤgig.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
286, 29
(thür.
, 1474
): danne Hanß Pusolt nach der were sin inrede unde antwert tud, daz er [...].
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
292, 10
(osächs.
, 1523
/4
): Heinrich Keiser hat der zeugung aussage eine abschrift genomen und ime drei volle gericht sein einrede darwider zu tun behalden.
Maaler
126r
(Zürich
1561
): Eynred / oder außschlupff / Wenn ein anspraͤchiger nit wil im raͤchten fuͦß halten / noch auff den hauptartickel sich fuͤrē lassen [...] sunder suͦcht vnnd wendt andere mittel für / dordurch der dē hauptartickel entfliehe.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 472, 23
(schwäb.
, 1570
): Wie und wan die exceptionen, auszüg und einreden beschehen [...] sollen.
Bauer, Geiler. Pred.
97, 25
(Augsb.
1508
): Hye folgen ettlich fragen unnd einreden so geschehen mügen. auff die obberürten materien.
Anderson u. a., Flugschrr.
20, 4, 14
([Augsb.
] 1525
): Ob aber yemants weytter eynred zuͦ haben vermaindt / soll im das recht vorbehalten sein.
Rot
319
(Augsb.
1571
): Intercession. [...] einred / verhindernus / widerstandt / fürbitt.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
138, 1
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): da vant man 36 tausent gulden pey ainem alten weyb [...]. Darin het der kunig eynred und sprach, es warn nicht klaynat, und nam die 36 tausent gulden.
Laufs, a. a. O.
240, 9
; Grosch u. a., a. a. O.
102, 18
; 283, 4
; Köbler, Stattr. Fryburg
43, 8
; 56, 4
; Rintelen, B. Walther
175, 13
; Meisen u. a., J. Eck
59, 25
; Schöpper
93a
; Schwartzenbach
G jr
; Rwb
2, 1439
; Schweiz. Id.
6, 533
.‒
Vgl. ferner s. v. auszug
13, intercession
.2.
›zwischengeschaltete Rede, eingeschobener (die Kontinuität unterbrechender) Text‹; auch: ›das Dazwischenreden‹; zu
einreden
3.Bedeutungsverwandte:
vgl. einsaz
Belegblock:
Luther, WA
23, 278, 15
(1527
): mein aller bestes buch, das ich yhe gemacht habe, die Postillen [...] hat er [Martinus Bucerus] mit vorreden, vnterreden vnd einreden auch also zugericht, das vnter meinem namen diese lesterliche, schendliche lere, weiter bracht [...] wird.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 95, 3
(Straßb.
1522
): das vnß solche einreden [...] nit zuͦ weit von der hauptsachen fieren.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
260
(Genf
1636
): Jnred / da man einem in seine Red fellet / vnnd einredet.