einleiten,
V.
1.
›etw. / jn. an einen Ort leiten, führen, bringen‹; auch bildlich und ütr.; des Öfteren auf das kirchlich institutionalisierte einleiten
von Personen im Rahmen der Eheschließung, nach einer Geburt usw. bezogen: ›jn. (feierlich) in die Kirche, zum Altar geleiten und einsegnen‹; zu
ein-
1, vgl. leiten
4; 7.Bedeutungsverwandte:
einfüren
gefüren
Wortbildungen:
einleitung
Belegblock:
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
1, 233, 26
(rib.
, 1525
): Dergelichen sullen bruloften, kinteristen [...], inleidonge alle sonder groisse bekostonge [...] gehalden werden.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
177, 32
(Nürnb.
1548
): Nit einleyte vns in versuchung / Sonder erloͤse vns vom vbel.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 270, 3
(Nürnb.
1631
): Auff Erden hat er als volbracht, | Die Himmelport ist auffgemacht. | Mit frewd vnd jubl wird ein geleit, | Christus in seine Herrligkeit.
Vetter, Pred. Taulers
55, 36
(els.
, E. 14. Jh.
): die brut sprach in der minne buͦche: ,introduxit me rex in cellarium‘, der kúnig het mich ingefuͤret oder ingeleitet in sinen winkelre.
Warnock, Pred. Paulis
3, 10
(önalem.
, 1490
/4
): Ze ainer inlaitung und kurtze vorred diser gegenwúrtige predge, so nim ich für mich dry andechtig doctores.
Maaler
126r
(Zürich
1561
): Eynleitung / das eynteüchlen deß wassers.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
71, 29
(oobd.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Er saczt [...] daz man die frawn nach der purd in sol laiten.
Turmair
4, 196, 1
(moobd.
, 1522
/33
): do er [Pyrrhus] nam zue ainem weib Harmoniam [...] und wolt sich einlaiten lassen, do wart er erstochen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
73, 2
(m/soobd.
, 1606
): nach vollendung der vier wochen [...] solle der hofwiesenwässerer den holden allen anzeigen, das sie den bach in die rechte bachfart [...] wider einleiten.
Chron. Magdeb.
2, 207, 8
; Quint, Eckharts Trakt.
291, 6
; M. Cunitia. Ur. Prop.
154, 1
.2.
›jn. zu etw. bewegen, zu einem bestimmten Verhalten, Handeln anleiten‹; zu
ein-
1, vgl. leiten
4; 7.Bedeutungsverwandte:
vgl. anbringen
anleiten
anrüren
einfüren
Gegensätze:
abschrecken
Belegblock:
Chron. Nürnb.
3, 280, 30
(nobd.
, 1450
/80
): [kunig Karl] zoch [...] von Beheym in deutzsche land und einlaittet daselbst die herren und stet mit senfften und droen, ein gemein frid zu halten.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
125, 28
(smoobd.
, 17. Jh.
): vil ubl verhiet
[›verhütet‹]
wurden, wo nit vil [...] hochsträfliche kupler [...] weren, welche solchem [...] gesindl zu volbringung irer puebenstuck anlaß und schlopf geben, ja auch wol raine unschuldige herzen zu solcher ungbir einlaiten täten. Franck, Decl.
346, 17
.