einander,
enander,
auch
anander,
Pron.;
Zusammenrückung aus ein
(Zahladj.) und 2
ander
, gelegentlich noch flektierte Formen wie einanderen
; zur Wortgeschichte vgl.
Dwb, Neub.
f.7, 501
›einer dem anderen; gegenseitig, wechselseitig aufeinander bezogen‹; auch in der Funktion reziproker Personalpronomina wie
uns, euch, sie
: ›einander‹; überwiegend mit Präpositionen zur Spezifizierung der wechselseitigen Bezogenheit: an, gegen, in, mit, nach, ane, über, um, unter, von, wieder, zu
mit der Tendenz zur Univerbierung; vereinzelt adverbial: ›gesamt, vollständig‹; vgl.
ein
(Zahladj.) 3.Bedeutungsverwandte:
vgl. beidenhalb
beiderseits
Belegblock:
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
271, 12
(Wolfenb.
1593
): Sihe Thoma, finden wir einander hier?
Luther, WA
15, 503, 32
(1524
): Also werden wyr ynn eynander geflochten, das eyner den andern hilfft, wie uns Christus geholffen hat, Wilchs geystlich eynander essen und trincken heist.
Ebd.
30, 3, 526, 10
(1532
): das man jm Chor umb einander
[›abwechselnd, respondierend‹]
singet. Quint, Eckharts Pred.
2, 40, 4
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): daz ist mîn gebot, daz ir iuch under einander minnet.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
122, 4
(rhfrk.
, um 1435
): vnd liessent den konnig vnd die konnigynne jn yrme bette bij eynander.
Ralegh. America
14, 33
(Frankf.
1599
): von wegen deß jnnerlichen Kriegs / den sie selbst wider einander fuͤhreten.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
35, 35
(omd.
, 1487
): Szo man vnd weipp [...] nicht einander helffenn, müssen sÿe gemeinlich vorterbenn.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
692, 25
(thür.
, 1421
): In dem selbin jare erhubin sich ouch zu Erforte zwe grosse füer noch eynander [...] do vorbrante der fleischawir gasse mit eynandir.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
125, 22
(thür.
, 1474
): sechß addir syben jar nach eynander.
Gille u. a., M. Beheim
70, 180
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): all engel mit einander | Sich saczten wider Luczifer.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
249
(Nürnb.
1517
): Darum mögen und söllen wir einander helfen.
Lauater. Gespaͤnste
19v, 25
(Zürich
1578
): Die künig sind selbs vneins mit einanderē wordē / vnd habind eināderē geschlagē.
Morrall, Mandev. Reiseb.
11, 6
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): der berg [...] schaidet Macedonia und Tratziam von anander.
Chron. Augsb.
1, 120, 5
(schwäb.
, zu 1418
/9
): die tetten vil groß schaden an ainander mit nam und prand.
Barack, Zim. Chron.
3, 343, 31
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): sie assen mit enandern zu nacht.
Klein, Oswald
73, 23
(oobd.
, vor 1408
?): wenn kom wir zu ainander me?
Quint, a. a. O.
2, 114, 7
; 162, 5
; 436, 2
; 4; 595, 8
; Lauchert, Merswin
36, 25
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
479, 7
; Munz, Füetrer. Persibein
133, 1
; Piirainen, Stadtr. Sillein
38a, 32
.‒
Vgl. ferner s. v. anlassen
10, antreffen
1, antworten
8, ausbrechen
16, auslassen
7.