eigenwilligkeit,
die
.
›Eigenmächtigkeit, Eigendünkel‹; als Ausdruck einer vom Willen Gottes abgekehrten Haltung häufig Bestandteil von Lasterkatalogen;
zu
eigenwillig
 1.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):
gutdünklichkeit
,
hochmut
,
sonderlichkeit
,
turstigkeit
 2,
ungelassenheit
,
vermessenheit
.

Belegblock:

Luther, WA
8, 389, 31
(
1521
):
Darumb heist Haereticus eygentlich eyn eygensynnigen in gotlichen sachen, eynen szonderling, der [...] yhm selb erwelet ein weg zum hymel, [...], wilchs laster die letzten doctores, nennen singularitatem, capitositatem [...], szonderlickeit und eygenwillickeit.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
9, 27
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
so merck der mensch, wie die krefft und tugent des [...] menschen [...] verzert sein als mit hoffart, eyteler er, ungehorsamkeit, [...] zwytreht, eygenwillikeit, hertikeit, newfindung, durchstikeit.
Vetter, Pred. Taulers
215, 2
(
els.
,
1359
):
als balde als einem menschen in kumet ein hoch muͦt, ein beheglicheit sin selbes und ein vermessenheit oder eigen willikeit, so zehant ist der vigent do.
Rieder, Gottesfr.
29, 25
(
els.
,
1382
/
91
):
wie gar soͤrglich und schedelich eiginwillikeit und ungelossenheit ist.
Meisen u. a., J. Eck
44, 35
(
Ingolst.
1526
):
Ir
[Ketzer]
aigenwilligkeit merckt man auß dem, das sy kein richter wollen leidenn.
Vetter, a. a. O.
30, 1
.
Vgl. ferner s. v.
abgünstigkeit
.