egert,
die
;–/-en
;Etymologie ungeklärt (so
Dwb, Neub.
; s. auch 7, 102
Schweiz. Id.
); 1, 130
gert
teils mit volksetymologischer Umdeutung zu -garten
.›Brachland, ungenutztes Ackerland‹.
Vielfach Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
feld an / in / zu egerten liegen lassen
›Ackerland brachliegen lassen‹.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): 1
anger
1, brachacker
, einöde
1, gereute
1, gigarten
, holzmarke
, holzwiese
, mad
2, 2
rein
1, unbau
; vgl. driesch
(das
), tratfeld
.Gegensätze:
acker
feld
garten
der
), 1
matte
Syntagmen:
die egerten abschneiden / mähen / roden, zu garten machen
; die egerten
(Subj.) abgehen, jm. narung geben
; etw. ein e. sein / werden
; j. etw
. (z. B. vogelherden
) an egerten aufrichten, eichen
(Subj.) auf egerten wachsen, j. unkraut auf egerten säen, etw. ausser / in egerten liegen, j. etw. zu einer e. legen / machen
; die dürre / wüste e
.Belegblock:
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 445, 48
(hess.
, 1578
): der satan will kurzumb sein unkraut nicht uf einen eignen acker oder uf eine durre egerten, sondern uf den acker gottes säen.
Fastnachtsp.
144, 19
(nobd.
, v. 1486
): Wie sol das gefallen einer frauen, | So ir man fremdes felt tut pauen | Und leßt seins in egerten ligen?
(hier mit obszöner Bildlichkeit). Boner, Urk. Aarau
814, 17
(halem.
, 1553
): Der Streit war dadurch entstanden, daß [...] diser matten zuͦ egerten vnd vnbuw gelegt wurde.
Unger, Richtes Stig
109, 10
(schwäb.
, 15. Jh.
): daz er [...] wedder feld noch egarten zu garten mache.
Kollnig, Weist. Schriesh.
255, 29
; Mon. Boica, NF.
1, 684, 27
; Rennefahrt, Wirtsch. Bern
750, 29
; Hipper, Urk. St. Ulrich
323, 31
; Rapp, UB Stuttg.
565, 21
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 160, 7
; 222, 20
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
25, 16
; Pfälz. Wb.
2, 727
; Schweiz. Id.
1, 129
f.; Schwäb. Wb.
2, 540
f.‒
Vgl. ferner s. v. abgehen
1, abschneiden
2.