durchseihen,
V., unr. abl.
›durch eine feste löchrige Substanz (ein Seihtuch, ein Sieb, geschichtetes Holz o. Ä.) sickern (von Flüssigkeiten)‹; auch: ›(eine Flüssigkeit) filtern, sieben‹; ›etw. zum Herausfließen bringen‹; ferner als part. Adj.
durchseihen
: ›gefiltert; durchtränkt‹; vgl.
durch
4; 5.Phraseme:
j. kleine mücken durchseihen
›Kleinigkeitskrämerei betreiben‹.Bedeutungsverwandte:
ausschmelzen
durchdrücken
durchlaufen
durchredern
durchschlagen
Syntagmen:
wasser (sich) d
. (absolut); etw. mit etw
. (z. B. mit blut
) d
.; die durchgesiegene feuchte, das durchgesiegene ding
.Belegblock:
Pfefferl, Weigel. Gn. S.
175, 12
(Magdeb.
1615
): Seynd gleich wie die Pharisæi / Welche ein Camelthier verschlucken / aber eine kleine Muͤcken durchseygen sie.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
23, 24
(osächs.
, 1570
/7
): das sie [hölzer] so dicke an einander nicht ligen [...], damit das wasser, so vom eise treuft, kann durchseigen.
Keil, Peter v. Ulm
273
(nobd.
, 1453
/4
): dornoch seih es
[die Kräutermasse]
durch ein tuch [...]: daz thu alles in das durchgesigen ding vnd rür die salb. Kummer, Erlauer Sp.
4, 304
(m/soobd.
, 1400
/40
): dein haͤiliges antluͤcz chlar, | [...] | deiner augen liechter schein, | mit pluͤt so gar durchsigen!
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
101, 17
; Schweiz. Id.
7, 590
; Schwäb. Wb.
2, 490
.‒
Vgl. ferner s. v. ausschmelzen
(V.).