dunkeln,
V.
1.
›sich verdunkeln, dunkel werden‹;
zu
dunkel
(Adj.) 1.
Bedeutungsverwandte:
schwärzen
; vgl.
benachten
 6.
Wortbildungen:
dunkelung
›Verdunkelung‹.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop.
258, 1
(
Öls
1650
):
eine so grosse tunckelung der Sonnen / das sie auch bey Tage / naͤchtliche Finsternuͤs verursachen werde.
Bihlmeyer, Seuse
230, 2
(
alem.
,
14. Jh.
):
als so der himel beginnet tunklen und swarzen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
459, 15
(
oobd.
,
1349
/
50
):
der allerpest under den selben stainen [smargdus] ist der [...] weder von der sunnen dunkelt noch von anderm lieht noch von schaten.
Schweiz. Id.
13, 715
;
Schwäb. Wb.
2, 470
.
2.
›etw. verdunkeln, dunkel machen; jn. verhüllen, verbergen‹; auch: ›sich verbergen, verstocken‹; vgl.
dunkel
(Adj.) 1, auch 3.
Phraseme:
ane alles dunkeln und mausen
›ohne wenn und aber‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
bedunkeln
,
befinstern
,
mäucheln
,
terken
.
Wortbildungen:
dunkelei
›eigensinniges Denken, Täuschung‹,
dunkeler
›Verdunkler, Täuscher, Fälscher‹ (dazu bdv.:
finsterler
, Ad-hoc-Bildung).

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged.
201, 157
(
1638
):
Glanz dunkelt keinen Schein.
Luther, WA
22, 149, 19
(
1544
):
dahin mustu komen, wiltu nicht jrren und betrogen werden, das du nicht dunckelst, sondern hoͤrest und wissest, was Gott sagt.
Ebd.
23, 227, 30
(
1527
):
Las das sehen, was unser finsteler und tunckeler hie wollen machen ynn diesem liecht.
Ebd.
23, 227, 32
:
Und das sie ja yhre tunckeley wol versuchen und yhre kunst beweisen, schenck ich yhn auch zur gabe diesen spruch Tertulliani.
Ebd.
30, 3, 564, 34
(
1533
):
da stehen unser helle, duͤrre, freye wort, on alles tunkeln und mausen.
Ebd.
50, 420, 18
(
1539
):
Nach meuchelts und tunckelts der guͤtige frome Fuͤrst so geschwinde [...], das weder Weib, Mutter, Freund noch einiger Buͤrger wissen mus, das Hans Schenitz am Galgen henge.
3.
›(die Sehorgane) blenden, blind machen‹;
zu
dunkel
(Adj.) 6.
Bedeutungsverwandte:
blenden
 1; vgl.
blinden
 2.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
166, 14
(
Frankf.
1535
):
so blendet vnnd duncklet er [opalus] das gesicht vnd die augen der vmbstehnden.
4.
›blind, trüb werden; an Sehkraft verlieren‹;
zu
dunkel
(Adj.) 6.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
blinden
 1.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged.
4, 23
(
1631
):
Die Augen dunkeln mich.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
204r, 27
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Dem die oͮgen tunklent, der nem aloen vnd venschel somen.
Ebd.
203r, 26
.