dumkün,
Adj.;
auch
dumkünlich
.›verwegen, waghalsig, tollkühn, dreist; unbedacht‹ (von Personen, ihren Eigenschaften und Handlungen gesagt);
vgl.
dum
2, kün
.Bedeutungsverwandte:
frech
frevenlich
grob
klug
unbedachtsam
unvernünftig
unwissend
vermessen
verwegen
abenteuerlich
abenteurig
bald
baldtätig
dorstig
gedurstig
genende
getürst
herzenkün
herzhaft
kek
stolz
tapfer
Gegensätze:
furchtsam
Syntagmen:
j., die jugend d. sein
; d
. (›dreisterweise‹) einen ban machen
; j. etw. d. wagen
; der dumküne geist / man, die dumküne predigt / vermessenheit
.Wortbildungen
dumkünheit
vermessenheit
Belegblock:
Luther, WA Tr.
1, 594, 27
(1530
): Wie bist du denn [...] so frech und dummkühn, daß du dich unterwinden darffst, uber Alles [...] zu herrschen?
Ebd.
3, 56, 11
(1533
): Schwärmer sind vermessen und dummkühn. [...] Der Schwärmer Vermessenheit und Dummkühnheit ist sehr schädlich.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
156, 3478
(Magdeb.
1608
): Bessr ist furchtsam Vorsichtigkeit / | Denn thuͤmbkuͤne Vermessenheit.
Ebd.
248, 6286
: Ach wie thumkuͤn ist doch die Jugent.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
3, 262, 4
(Frankf.
1602
): Der sathan kan zwar mit verachtung vertrieben und überwunden werden, aber [...] nicht durch vermeßenheit und thumkünheit.
Opel, Spittendorf
299, 30
(osächs.
, um 1480
): er war ein grober, unwissender, unvernunftiger man, ein verwegner und thumkuhner.
Anderson u. a., Flugschrr.
13, 12, 5
(Leipzig
1522
): dw bist cluger vnnd thumkuner / dann alle die vor dir gewest.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
124
(Genf
1636
): Dumkuͤnlich / Frevenlich.
Henisch
764
(Augsb.
1616
): Dumkuͤn / freuenlich / vnbedachtsam.
Peil, a. a. O.
333, 2264
; Grimm, Weisth.
1, 754
; Rwb
2, 1151
; Dietz, Wb. Luther
1, 460
ff.