duld,
die
;
zu
mhd.
dult
›Geduld‹
(
Lexer
1, 474
).
›Geduld, Duldsamkeit, Langmut‹;
vgl.
dulden
 1; 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
geduldsame
,
gefriedsame
(
die
),
langmut
,
langmütigkeit
,
patienz
.
Syntagmen:
(die) d. geben / haben / verlieren
;
j. in d. von hinnen faren, jm. in d. frucht bringen, den tod mit d. leiden, viel mit d. auf den rücken nemen, etw. mit d. aufnemen / binden / fortsprechen / nemen
;
die grosse / hohe / rechte / willigliche d
.
Wortbildungen
duldlich
›genehm, hinnehmbar‹ (dazu bdv.:
leidlich
 3),
duldmütig
›geduldig, langmütig‹ (dazu bdv.:
geduldig
,
leidsam
 3,
verträglich
),
duldmütigkeit
›Geduld, Langmütigkeit, Leidensfähigkeit‹ (dazu bdv.:
geduld
,
geduldigkeit
,
langmütigkeit
,
leidsamkeit
).

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 551, 23
(
preuß.
,
1511
):
inen auch krig in keynen weg zw haben oder zw furen duldlich ader leidlich.
Luther, WA
40, 3, 39, 14
(
1532
/
3
):
Mag beten, lesen et duld haben.
Hübner, Buch Daniel
5211
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Untz sie an daz eruee bant | Mit willeclicher dulde | Vor unser alden schulde.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1926
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Das er kains durch got wil rechen | Noch ain bös wörtli herwider sprechen, | Das er die dult nit verlier.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 106, 6
(
Bodenseegeb.
1517
):
Das dultig lam, diß als auffnam | Mit grosser duld, für menschlich schuld.
Maaler
93v
(
Zürich
1561
):
Dultmuͤtig / d’ alle ding dultig auff sich nimpt [...]. Duldtmuͤtigkeit / Ein ruͤwig gemuͤt.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
124
(
Genf
1636
):
dultmuͤtigkeit / Langmuͤtigkeit.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
48, 86
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
mach uns, herre, dir in rechter dulde | pringen frucht füer unser schulde.
Fischer, Brun v. Schoneb.
7688
;
Spechtler, a. a. O.
8, 23
;
Schöpper
10b
;
Volkmar
10
;
Schweiz. Id.
12, 1763
 f.;
Schwäb. Wb.
2, 447
.