drohlich,
Adj.
und
Adv.
›aggressiv, feindselig, einschüchternd (auf mündliche und schriftliche Äußerungen, Verhaltensweisen von Personen gegenüber anderen bezogen)‹; ›Drohungen, Warnungen enthaltend, mit Drohungen, Beleidigungen, Einschüchterungsversuchen einhergehend (von unpersönlichen Bezugsgrößen gesagt)‹; ›auf bedrohliche Weise (von Handlungen und Situationen gesagt)‹;
vgl.
drohen
(V.) 2; 3; 5.
Phraseme:
drohungen (aus)schreiben
›Drohungen öffentlich bekanntgeben, Drohbriefe versenden‹.
Bedeutungsverwandte:
erschreklich
,
frevenlich
,
hart
(Adj.) 17,
schälklich
 1,
scharf
 13,
übermütig
,
zornig
; vgl.
bedrolich
,
gefär
(Adj.),
gefärlich
 2,
grel
,
greulich
 1,
truzlich
 1.
Syntagmen:
d. sein
›Drohungen ausstoßen‹;
d. schreiben, jn. d. anlassen / überlaufen, jm. d. zuschreien, sich d. vernemen lassen
;
die drohliche gebärde / rede / schrift, das drohliche edict / gewäsch / wort
.

Belegblock:

Luther, WA
33, 422a
, 7 (
1530
/
2
):
es
[Loths
predigt
]
war ihnen lecherlich geredet und waren dennoch ernstliche, dreuliche und erschreckliche wortt, do sie es verlachten, musten sie es erfharen.
Ders., WA Br.
6, 73, 24
(
1531
):
Vber das dazu nichts geacht, das man [...] ernstlich friede gebeten hat, dennoch solch drewlich, grausam, blutdurstig, falsch Edict hatt ausgelassen.
Ebd.
10, 109, 5
(
1542
):
Vnangesehen solch drewliche schisserliche gewesch des Anwalts, Das mir gefelt das vrteil.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
503, 27
(
nobd.
,
1525
):
Da sprach ich zu der person, ob sie das [...] von ainem erbern rat gehayssen wer worden, mich also mit ernstlichen, unfreuntlichen worten trohlichen anzulassen.
Ebd.
573, 15
:
Nach vil handlungen bin ich deßhalben [...] mit trohelichen worten getrungen, in den rat gein Wurzburg zu der pawrschaft zu komen.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 366, 24
(
Coburg
1634
):
in zornigen vnd trohenlichen Geberden.
Barack, Zim. Chron.
4, 286, 26
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
da einer dem Speckesser zu nahe wollt reuten, so schrei er im drewlich zu, er sollt sich hieten, damit dem schimele nichts widerfüere.
Winter, Nöst. Weist.
2, 276, 38
(
moobd.
,
1585
):
Wer trelich ausschreibt, iemants befehdt, notzwingt oder prantschätzt [...].
Ebd.
4, 288, 7
(
1521
):
Als oft ainer frevelt mit ainer wer, get fuer ain haus oder uber ainen rain und ist trolich, als oft ist er umbs wandl.
Mell u. a., Steir. Taid.
56, 12
(
m/soobd.
,
nach 1590
, ˹Hs.
1. H. 17. Jh.
˺):
von denselben orten ganz schimpfliche veracht und verspitleich, ja gar trölich geschriben wierdet.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
35, 10
(
mslow. inseldt.
,
1605
):
[Er habe] Sie auch hunde geścholten, vnd śich dröelich vernemen laśśen, Er śelbśt welle helffen etliche Teütśche auß ihren heüßern stośśen.
Rwb
1, 1094
;
2, 1139
;
Schweiz. Id.
14, 1587
f.;
Schwäb. Wb.
2, 334
.
Vgl. ferner s. v.
austreten
 5.