dreierlei,
auch
dreierleie,
Partikel
in adjektivischem und subtantivischem Gebrauch.›von dreifacher Art, drei unterschiedliche Arten (von etw.)‹;
zu
drei
(Zahlwort) 8, 1
leie
.Bedeutungsverwandte:
vgl. dreierhand
Gegensätze:
allerlei
einerlei
Syntagmen:
etw
. (z. B. ein land
) durch d
. [wie] (z. B. unruhig
) werden
; etw. d. sein
; d. barchent / hopfen / pfeffer / respekt / unterschied / wind, d. anschiebe / art / busse / farbe / gestalt / weise, d. annemung des wortes gottes, d. gedächtnis / paradies, d. leute / meister / sachen
›Angelegenheiten; Rechtsfälle‹ / schlangen / sorten / zäne
; j
. (z. B. die landrichter
) d. strafen
.Wortbildungen:
drittenlei
Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
204
(Lübeck
1639
): Dreyerley seynd die Freund / Genießfreund / Tisch⸗ vnd Gluͤcksfreund.
Luther, WA
18, 152, 26
(1525
): Die Deutsche, Lateinische und Kriechische sprachen alle drey reden von allerley dingen auff dreyerley unterschied.
Ders. Hl. Schrifft.
Spr. 30, 21
(Wittenb.
1545
): EJn Land wird durch dreierley vnrügig.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
80, 13
(Frankf.
1535
): Alaun ist dreierley / wie obgenent.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
78, 17
(omd.
, 1487
): Der lerer sanctg
[sic !]
Thomas [...] setzt dreÿerleÿ vnderscheitt der geboth. M. Cunitia. Ur. Prop.
221, 25
(Öls
1650
): Das diese verruͤckung / so weit sie in diesen Tabelln / nach dreyerley respect gebraucht wird.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
16, 43
(nobd.
, 1400
): [sy] wern niht mer schuldig zu ruͤgen wann dreyrley sach
(hier bezogen auf die ›drei Hochgerichtsfälle‹).
Maaler
92r
(Zürich
1561
): Drey vngleych trachten / da man dreyerley der aller kostlichsten meer fischen darstelt. Tripatinum.
Ruh, Bonaventura
324, 15
(oschwäb.
, 2. V. 15. Jh.
): Zewissen ist, das dreyerlay weiß ist sich ze vͦbent in dem dreyualtlichem weg.
Ebd.
326, 18
: Vß der dreyerlay gedächtnúß, vnd ain ietliche dreyuach, sol der stipffel der gewissen sich scherpfen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
14, 5
(oobd.
, 1349
/50
): Plinius der spricht, daz dreierlai zend sein: sagler [...]. der andernlai zend sint geleichsetzel, [...]. der drittenlai zend sint hawer oder auzkrümler.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
257
(oobd.
, 1607
/11
): 4 stuckh dreyerley sorten plantae saxeae [...] staingewechs.
Rauwolf. Raiß
14, 18
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
185, 24
; Anderson u. a., Flugschrr.
7, 12, 19
; Pfeiffer, a. a. O.
268, 12
; 373, 21
; 388, 10
; Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
245, 4
; Rwb
2, 1091
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 43
.‒
Vgl. ferner s. v. ablegen
4, anschiebe
, apfelrot
, augst
2, auswerfen
8, barde
, pankräzer
, paradies
1.