dote,
der
;–/-n
;Etymologie undurchsichtig; möglicherweise zu
mhd.
tote
›Pate‹
, ahd.
toto
›Pate‹
, dies Lallform zu ahd.
gota
›Pate‹
(Kluge/S.
).2011, 922
›Person, die jn. aus der Taufe hebt; Pate‹; mitunter auch: ›Täufling, Patenkind‹.
Zur Verbreitung des Wortes in den rezenten Mundarten und zur Wortgeschichte:
R. Hildebrandt, in
: H. H. Munske u. a., Festschr. L. E. Schmitt
.1988, 661-676
Bedeutungsverwandte:
gevatter
gotte
gevätterich
gevatterte
götte
2
göttin
petter
pfetter
pfetterich
stätmeister
taufgotte
tauftote
Syntagmen:
einen doten zu einem kind gewinnen
; der d
. (Subj.) [wie] heissen, vorhanden sein, in der taufe versprechen, jn. aus der taufe heben
; j. (js.) d. sein
; einem doten etw. geben
; jn. zu doten nemen
.Wortbildungen:
˹dotengeld
dotgabe
dotgeld
Belegblock:
Luther, WA
50, 58, 23
(1537
): und [S. Johannes] kam zu dem Bapst gen Rom, der sein dod was.
Enders, Eberlin
2, 9, 2
(Wittenb.
1525
): Aber das jr reich leütt zuͦ geuattern oder todten darzuͦ nemennt, thond jr weyßlich.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
181, 9
(nobd.
, 1476
): es sol auch hinfur nymants [...] zu dottengelt geben mer dan ein ort eins gulden.
Reu, Süddt. Kat.
1, 592, 30
(Nürnb.
1606
): so hat mich mein Dot auß der Tauff gehoben.
Müller, Nördl. Stadtr.
222, 16
f. (schwäb.
, 1447
): Es sol auch niemant zu eim kind mer toten gewinnen denn drei und derselben mag denn ein ieds zu todgab geben ein behmisch.
Baumann, Bauernkr. Oberschw.
210, 18
(schwäb.
, v. 1542
): der her, die fraw oder ander an irer statt haben die kunder auß dem tauf mussen heben, [...] haben groß tottgelt geben.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
264, 34
(moobd.
, 1478
/81
): Und ist Tedten oder gevättred gewesen Jörgen von Eysenhofen gemahel.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
60
, 10c (München
1528
): Wo kain doet vorhanden vnd nyemants das kind aws tawf hueeb, alszdenn erfüllt tawffer die stat aines doeten.
Rupprich, Dürer
1, 174, 44
; Bell, G. Hager
506, 1, 12
; 632, 4, 4
; 5, 3
; Kammerer u. a., Urk. Isny
92, 4
; Hauber, UB Heiligkr.
2, 483, 16
; Spiller, a. a. O.
266, 6
; Reithmeier, a. a. O.
81, 5
; Voc. rerum
20v
; Rwb
2, 1075
f.; Dietz, Wb. Luther
1, 449
; Dwb
2, 1312
; Schwäb. Wb.
2, 290
f.; 293
; 296
.