dieser,
Demonstrativpron.;
bis Ende des 15. Jhs. ist vor allem wobd. auch dirre
, bis ins 16. Jh. schwäb. diz
belegt.›dieser / diese / dieses hier‹; bezeichnet eine im zeitlichen oder räumlichen Nähebereich des Sprechers vorhandene Person, Sache oder einen Sachverhalt.
Phraseme:
dieser und der
›jeder, alle‹; dies und das; noch / weder dies noch das; zu dieser stunde
›jetzt, hier‹; diese zeit
›die Zeit des irdischen Lebens‹; dieses leben
›das irdische Leben‹; diese welt
›die irdische Welt, das Diesseits‹.Gegensätze:
jener
Wortbildungen
diesjärig
heurig
Belegblock:
Luther, WA
33, 132, 7
(1531
): Da ist denn der Tuͤrcke her, badet viel, betet viel und gedenckt, Gott gefallen diese sein werck wol.
Volkmar
275
(Danzig
1596
): hewrig / dißjaͤrig.
Fischer, Brun v. Schoneb.
1212
(md.
, Hs. um 1400
): dese boweten hie mit toten steinen, | gene boweten dort mit lebenden beinen.
Quint, Eckharts Pred.
1, 44, 2
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): dâ enist er [got] vater noch sun noch heiliger geist in disem sinne und ist doch ein waz, daz enist noch diz noch daz.
Wyss, Limb. Chron.
44, 5
(mfrk.
, zu 1355
): darzu so hatte he also schone ein wip, als in allen disen landen was.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1584
(rib.
, 1444
): Doe ich also alleyne was | Ind gedachte dit ind das.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
33, 17
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): den twinget leit zu klagen, disen die anfechtung des klagers die warheit zu sagen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
80, 6
(nwböhm.
, 1571
): vndhat Christoff Amman guetlich dis ausgesagt.
Chron. Nürnb.
2, 121, 1
(nobd.
, 1449
/50
): Register dietz buechs.
Bell, G. Hager
346, 3, 21
(nobd.
, 1611
): wenn die zeit kumbt zu mal, | Da vns got ab fodret an klag | auss disem jamerthal.
Merk, Stadtr. Neuenb.
18, 25
(nalem.
, 1299
): Dis geschach und ward dirre brief gegeben ze Basel.
Chron. Strassb.
279, 17
(els.
, A. 15. Jh.
): In dirre gefengnysse worent die Juden 70 jore.
Sappler, H. Kaufringer
16, 145
(schwäb.
, Hs. 1464
): Nun will ich ew ze diser stunt | die ersten huot machen kunt.
Ebd.
17, 165
: was will got [...] | ze lon hie nach disem leben | seinen liebsten frainden geben?
Ebd.
26, 172
(Hs. 1472
): Die leidenden menschen sind gehaissen | hie in diser welte kraissen.
Chron. Augsb.
5, 75, 7
(schwäb.
, 1523
/7
): es hat ditz jar der hagel grossen schaden am traid gethon.
Gierach, Märterb.
860
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): vater Jesu Christi, | deinen namen dis und dye | schullen ymmer eren | und sich zü dïnst dïr cheren!
Weber, Füetrer. Poyt.
353, 6
(moobd.
, 1478
/84
): auch frumbt es si nach diser zeit | an hail ir sel im fronen paradeise.
Rintelen, B. Walther
180, 29
(moobd.
, 1552
/8
): Zu Außrichtung und Vollziehung diß meines lezten Willens [...] ordne ich vielgedachte mein liebe Haußfrau.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 143, 3
(Regensb.
1524
): o wie lang haben wir uns auf ditz concilium gefreuet.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
39, 22
(tir.
, 1464
): Die zäher die sint mir gewesen prot tag vnd nacht in der armüet dises lebens.
Jostes, Eckhart
88, 30
; Chron. Köln
1, 1827
; Jungbluth, a. a. O.
9, 21
; Merk, a. a. O.
41, 16
; Schmidt, Rud. v. Biberach
27, 21
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 192, 24
; Chron. Augsb.
4, 465, 3
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