diele,
dele,
die
,diel,
der / das
;–/-(e)n, -Ø
;zu
vgl. auch mhd.
dil, dille
, die hd. Form diele
steht möglicherweise unter Einfluss von nd.
dele
; Dwb, Neub.
f.; 6, 941
Kluge/S.
; Bed. 2-7 sind als Synekdoche zu 1 auffassbar.2011, 199
1.
›starkes Brett, Bohle, Planke (für bauliche Zwecke)‹, auch: ›aus dielen
gefügtes Floß (für den Transport)‹.Gewisse Beleghäufung für Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
1
balke
bord
1
bret
brunne
flekling
holz
klapperholz
latte
1
pfal
rafe
spund
tremel
trum
wagenschot
bole
planke
tram
Syntagmen:
die dielen abladen / abbrechen / aufladen / aufziehen / empfangen / fliessen
›zum Transport zu einem Floß zusammengefügte dielen
auf dem Wasser befördern‹ / füren / legen / kaufen / schätzen
›den Wert der dielen
schätzen‹ / verwaren, holen lassen, von etwas brechen, im garten liegen haben, in das wasser werfen, vor dem
(oder den
) absatz henken
, jm
. (z. B. dem vogt
) dielen kaufen / senden / verkaufen
, dielen von jm
. (z. B. dem komptur
) kaufen
; eine d
. (Subj.) hinrinnen, x groschen wert sein
; jn. auf einer d. hinausschleifen
, j. auf einer d. ausschwimmen
; etw. mit / von dielen machen
; x wagen / schok dielen
; eine dicke / ganze / gefierte / grosse / gute / hülzene / kurze / lange / schlechte / starke / ungefierte d
.Wortbildungen
dielbloch
latzenbloch
dielen
gefertigt werden können‹, dielen
dielen
versehen‹, dielenflos
dielengrabe
dieler
dielschneider
Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
11, 31
(preuß.
, 1399
): 4 m. deme huskompthur zur Swecze vor delen, die her deme voithe zu Rugnhusen hatte gekouft.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
15, 15
(preuß.
, 1404
): habe wir legen in dem garten 54 grosse delen, do man die brukken czu den spichern mete machen sal.
Ebd.
141, 13
(1400
): 40 ₰, dyͤ entpfyng her von Heynrich Swarczen [...], do her dyͤ dyͤlen vlos in dem yare 99.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
85, 22
(preuß.
, 1402
): 1 m. 1 sc. die delen im delegraben abczuladen.
Ebd.
241, 3
(1410
): 1 fird. vor 16 schok und 20 delen vom kompthur czu Grudencz gekowfft.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 33, 30
(md.
, 1522
): Cuntz Zcilge [...] furt 2 wagen diel etc. von Tambach etc. auf Voylßburgk.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 507,
Anm. 10 (mosfrk.
, 1579
): Giebt es Windbruch, ist es an eichen, ein dienlich dielploch, oder nach erfallenen buchen ein latzenploch mag zu i. gn. [...] nutz gewendt [...] werden.
Alberus
kk iiijv
(Frankf.
1540
): zwerch balck / trome / thile / odder die gantz buͤne
(damit zu 3)
über der stuben. Mone, Adt. Schausp.
2, 330
(Hs. ˹omd.
, 1391
˺): brenge mir ouch den byͤrschrotener | und dar czuͤ den botener, | [...] | bretsnyder, deler, | trencker, toͤppher.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
198, 19
(nürnb.
, 1464
/75
): die zwen stege, die [...] von dicken dilln gemacht sein.
Sachs
20, 284, 14
(Nürnb.
1563
): Da könig Ajax auch mit nam | Auff einem bret im meer außschwam, | Auch ander mehr auf dilln außschwummen.
Ebd.
22, 209, 14
(1539
): [Ewlenspiegel] Nam in schalkait sein weg | Hinaüf den hencker-steg. | Da prach er ab vier dillen | Und schlich hin in der stillen.
Bernoulli, Basler Chron.
6, 337, 27
(alem.
, zu 1532
): So er aber tod sye, das man in uff einem tilen hinusz schleiffen, sine glider radbrechen [...] lasse.
Merk, Stadtr. Neuenb.
121, 33
(nalem.
, 1616
): das ihnen anvertrawende holz, dilen, laten, fleckling und dergleichen zeüg [...] trewlich zu verwahren.
Rieder, Gottesfr.
109, 18
(els.
, 1377
): daz eine múnster mit steinwercke gewoͤlbet waz, und daz ander múnster mit húltzinen tilen ane die búne gemachet waz.
Müller, Stadtr. Ravensb.
299, 7
(oschwäb.
, 1549
): und soll ain rath ime von den schnitten geben [...]: von ainem aichin schnitt, es seien brunnen, dilen oder anders, kurtz oder lang, 4 ₰.
Niewöhner, Teichner
155, 207
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): ez ist als mit ıͤr [unser vraw] bedekchet | und gedillet maisterleich.
Winter, Nöst. Weist.
1, 779, 17
(moobd.
, A. 16. Jh.
): Ist aber das ain dillen ganz hinrinnt, so sol man dem der es auffächt ie von ainer ganzen dilln sechs phening [...] geben.
Rechn. Kronstadt
3, 72, 24
(siebenb.
, 1540
): Der Pharrherr [...] hot lassen holen vngefiert dyl 40, fl. 1 asp. 30.
v. Bunge, Livl. UB
4, 872, 3
; Toeppen, Ständetage Preußen
1, 427, 28
; 520, 28
; Ziesemer, Gr. Ämterb.
69, 28
; 74, 35
; ders., Marienb. Konventsb.
116, 10
; 142, 35
; 161, 6
; Sattler, a. a. O.
119, 25
; 27
; 235, 29
; Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
105, 22
; 24
; Hertel, UB Magdeb.
3, 608, 44
; Lexer, a. a. O.
75, 28
; Bobertag, Eulensp.
60, 29
; Schib, H. Stockar
30, 19
; Kocher, Rechn. Schönenwerd
359, 73
; Rechn. Kronstadt
3, 71, 17
; Mylius
F 6r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
118
; Pfälz. Wb.
2, 274
f.; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 484
.‒
Vgl. ferner s. v. ablas
11, absaz
2.2.
›Zaun aus dielen
; Bretterwand‹.Bedeutungsverwandte:
hag
zaun
gezäune
hege
die
) 1.Wortbildungen:
dielen
Belegblock:
Rennefahrt, Stadtr. Bern
468, 31
(halem.
, 1408
): an der ussern valbrugk ein eichin thilen und an dem thuͥll ein eichin thor.
Chron. Augsb.
4, 128,
Anm. 9 (schwäb.
, 1510
): da het der khaiser ain welsch stechen [...] man stach über ain till.
Ebd.
5, 157, 17
(schwäb.
, 1523
/7
): das wild [...] sprang über ain hoches till in des Weyers garten.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 426, 17
(schwäb.
, um 1600
): wa einer zeunen, haagen oder dillen machen welt.
Rwb
2, 834
; Pfälz. Wb.
2, 273
; Schwäb. Wb.
2, 207
f.3.
›Zimmerdecke, Deckenfläche‹, speziell: ›getäfelte Decke‹.Obd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. decke
die
) 1.Syntagmen:
die d. fegen / firnissen / malen / zerreissen
; etw
. (z. B. ein ewiges liecht
) an der d. erhalten / haben / sehen, etw
. (z. B. sein bet
) an die d. hängen, j. unz an die d. schlagen, über sich an die d. lugen, gegen die d. springen, etw
. (z. B. ein messer
) in die d. hinaufstossen, bis an die d. aufschlagen
, jm. das haupt unz an die d. gehen
.Wortbildungen:
dielbaum
Belegblock:
Bell, G. Hager
617, 1, 6
(nobd.
, 1625
): da lag er
[Student]
| [...] | Gar lang jm Bett vnd sehen dette | oben an der dillen an einem bret, | Das so vil Kueh kot klebet. Sachs
3, 595, 16
(Nürnb.
1540
): Inn der mit da stund der bad-ofen, | [...] | Darundter bran ein grosses fewer, | Das es auffschlug biß an die dillen.
Vetter, Schw. zu Töß
31, 33
(halem.
, Hs. 15. Jh.
): do versuͦcht der boͤs gaist ob im icht werden moͤcht, und kam zuͦ ir gar grúlich, und schan als lang das im das hobt untz an die tile gieng.
Ebd.
53, 2
: Do wuͦchs er vor ir angesicht, untz er fil nach an die tili schluͦg.
Maaler
402v
(Zürich
1561
): Die Tile zwüschend den tillboͤumen. [...], Lacus in ædificijs.
Drescher, Hartlieb. Caes.
311, 13
(moobd.
, 1456
/67
): Er mocht so verre nit koͤmen [...] das er vor der kroten sich wãr; des nachtes hyeng er sein pett enpar an die tillen vor forcht.
Maaler a. a. O.;
Schweiz. Id.
4, 1247
; 12, 1629
; Schwäb. Wb.
2, 207
.4.
›(mit dielen
belegter oder gepflasterter) Fußboden, Bodenfläche‹; wohl auch ›Tanzfläche‹; bildlich: ›Grund, Basis‹.Obd.
Bedeutungsverwandte:
beschüt
boden
estrich
paviment
unterstand
Syntagmen:
die d. bessern
; etw
. (z. B. der böse mut
) eine d. aller böser dinge sein, etw
. (z. B. ein hof
) eine d. auf dem boden haben
; zu dem tanz auf einer d. pfeifen, j. fest auf der d. haften, jn. an die d. ziehen, auf die d. niederwerfen, jm. das brot an die d. werfen
; die harte d
.; der erden d
. (poetisch); der tanz auf einer d
.Belegblock:
v. Groote, Muskatblut
51, 40
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): hafft vest uff hartem dyl, | spil frolich vnd nit zitter, bis muͦtich vnd nit bitter
(vgl. Anm. d. Hrsg., ebd. 314).
Niewöhner, Teichner
482, 6
(Hs. ˹oschwäb.
, 1368
˺): boͤser muͦt der ist ain dill | aller boͤser ding benamen.
Ebd.
564, 1440
(Hs. moobd.
, n. 1400
): was der erden dill | mug gesein und understant, | daz hat got in seiner hant.
Voc. Ex quo P
220
(15. Jh.
) pauimentum, ein estrich vel dil.
Rot
337
(Augsb.
1571
): Pauiment, Estrich / pflasterter boden / bschuͤtt / dillen / womit sie beschuͤtt sey.
Klein, Oswald
19, 136
(oobd.
, 1416
): die vor an dich geloubent hand, | die pfeiffent dir mit grillen | zu tanz auff ainer tillen.
Schweiz. Id.
12, 1625
; 1629
.5.
›Deck, Verdeck eines Schiffes‹ (selten); auch: ›Rand, Bord eines Schiffes‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. bieten
der
).Syntagmen:
die d. aufbrechen
; j
. (z. B. die gefangenen
) unter der d. rufen, j
. (z. B. pilger
) unter die d. fliehen, etw
. (z. B. mäuse
) über die d
. [wohin] fallen, etw
. (z. B. das wasser
) die leut über die d. tragen
.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
644, 4317
(Magdeb.
1608
): Sein beystand war auch fleissig dran / | Zog die Meuß bein schwentzen hinan / | Vnd das keine vber die Diel / | Wegen der last ins Wasser fiel.
Bachmann u. a., Volksb.
160, 14
(alem.
, 15. Jh.
): by dem worczeichen hörttind die gefangnen, das die Cristen da warend, und ruoftend ouch under der tili in dem kiel.
Ebd.
17
: die [heiden] warf er in das mer und brach die tyli uf und nam die gefangen Cristinen her uß.
Schweiz. Id.
12, 1633
.6.
›Raum im oberen Geschoss eines Hauses, Dachboden, Speicher‹.Obd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. boden
büne
1
laube
speicher
Syntagmen:
etw. auf der d. verbergen, j. auf die d. sitzen / steigen, zu jm. auf die d. kommen, etw. auf die d. legen / tun, auf der d. haben, etw
. (Subj.) auf der d. stehen, jn. auf der d. suchen
; eine finstere d
.Belegblock:
Sachs
14, 174, 15
(Nürnb.
1551
): Wil gleych die keß in korb nein-schmitzen | Und auff die dillen darmit sitzen | Int finster, das mich niemandt sech.
Ebd.
176, 20
: So findt ich meinen man da sitzen | In einem korb hie auff der dillen, | Treibt so seltzam egel und grillen.
Ebd.
21, 149, 22
(1563
): er im ein list außsan, | [...] | Und stiege auff deß reichen hauß | Durch ein dachloch hinein auffd dillen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 37, 8
(schwäb.
, 1471
): sy [puͦlen] batt mich, das ich zu ir käm | Dörtt oben vf die dillen.
Niewöhner, Teichner
564, 1184
(Hs. ˹moobd.
, n. 1400
˺): da verste die warhait pey | daz die gnad ist vor dem willen, | als ich sprich: in vinster dillen | muez des liechtes warten ein man, | daz er hin naher nicht chan, | uncz man pringt ein liecht hin ein
(hier im bildlichen Zusammenhang nicht näher bestimmbarer ›Raum‹; vgl. auch
Mwb
1, 1297). Chron. baier. Städte. Regensb.
131, 10
(moobd.
, 1534
): da het er Jacob krauters thür offen gefunden, hinein glossen, auff dy dilln verporgen.
Sachs
14, 174, 33
; 21, 294, 16
; Jörg, Salat. Reformationschr.
242,
Anm. 7f.; Zingerle, Inventare
29a, 25
; Rwb
2, 834
; Schweiz. Id.
12, 1634
.7.
›Teil einer Vorrichtung zum Abtrennen von Körperteilen bei der Hinrichtung, Fallbeil‹.Zur Sache:
Hrg
.1, 735
Syntagmen:
eine d. gebrauchen
; die d. wie ein zwagstul
(›Stuhl in der Badestube‹; vgl. Rwb
) 2, 834
aussehen, auf den stul herabrollen, an einem strik hängen; jm. etw
. (z. B. den hals, die arme, das haupt
) mit einer d. abhauen / abschiessen / abstossen
; die d. der enthauptung
.Belegblock:
Luther, WA Tr.
2, 359, 13
(1531
): Ehe ich mit den von Zwickaw communionem fidei wolt haben, wolt ich mir meinen hals mit einer dilen abstossen lassen.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1071, 2
(Hs. A, 15. Jh.
): mit einem dilen snelle daz hobet man im abeschos.
Große, Schwabensp.
155a, 10
(Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Notzuͦgere: de beyn vnde arme vnde danne den hals sol man mit delen abe stozen.
Ebd.
208a, 24
; Rwb
2, 834
; Schweiz. Id.
2, 1630
; Schwäb. Wb.
2, 206
.8.
›Teil der Kelter‹; vgl. Rhein. Wb.
.1, 1350
Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 581,
Anm. 7 (mosfrk.
, 1584
): kelter [...] mit seinem zubehöre, als nemlich ein ink und ein siege, dielle, poelle und kleine geschughe.