diech,
das
;-s,-Ø/-Ø,-e,-er
;dieche,
die
;-Ø/-en
;zu
mhd.
diech
›Oberschenkel‹
(Lexer
).1, 423
›Oberschenkel von Menschen, Tieren‹; auch: ›Schlegel, Keule‹.
Überwiegend älteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
dicke
die
) 1; vgl. beindicke
hei
die
).Syntagmen:
ein d. aus / von etw
. (z. B. von einem cappen / rind, ochsenfleisch
) abnagen / abschneiden / haben / schneiden, die dieche bedecken, jm. ein d. geben / schicken
; am d. hinken, etw
. (z. B. beine
) oben an den dieche gesezt sein
, an sele und an diech siech sein, die sper auf den diechen füren, jn. bei einem d. begreifen, jm. durch das d. schiessen, etw
. (Subj., z. B. hunde
) jm. in seine diech fallen
›in den Oberschenkel beißen‹, der leo nicht markes ane in dem d. haben, j. hand unter js. d. legen
, etw
. (z. B. kalbfleisch
) vom diech schneiden
; eines mannes diech
(Längenmaß); das aufgeschnittene / feiste / hintere / vordere diech
; eine wunde über das d
. ›eine Verletzung am Oberschenkel‹.Wortbildungen:
diechbein
diechgicht
diechharnisch
Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
2200
(preuß.
, 1331
): sy [di losen glizenere] woren selbe siech | Beid an selen und an diech
(hier wohl pars pro toto für ›Leib‹).
Ziesemer, Gr. Ämterb.
8, 29
(preuß.
, 1404
): 4 par diechharnosch.
Hajek, Guͦte spise
42
(rhfrk.
/nobd.
, um 1350
): Nim ein gans, [...] snit abe die fluͤgele vnd die diech.
Strauss, A. v. Villanova dt.
170r, 4
(obd.
, Hs. 1421
): fysteln, dy da werdent an den dihern vnd an den schynbeynen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
669, 2
(els.
, 1362
): Do gap ime [dem vngloͮbigen] sant Franciscus ein diech mit dem beine von deme cappen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
118, 27
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): die schnecken sind wol als gros als ain mannes tiech.
Österley, Steinhöwels Äsop
202, 27
(Ulm
1474
/82
): Der wolff [...] begriff den bok by ainem hindern tiech.
Voc. Ex quo S
262, 3v
(oobd.
, 1468
): Scycisis ein diech gicht.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
144, 35
(oobd.
, 1349
/50
): der leo hât niht markes in seinen painen ân in dem diechpain.
Primisser, Suchenwirt
8, 94
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Die sper man auf den diehen | Fuͤrte sunder spotten.
Winter, Nöst. Weist.
3, 445, 36
(moobd.
, Hs. 1468
): hat er [der fleischakcher] ain diech aus ainem rind oder ochsenfleisch.
Schneider, Pont. u. Sid.
61, 2
; Sachs
2, 248, 3
; 20, 133, 6
; Stopp, Kochbuch S. Welserin
196, 2
; Haage, Hesel. Arzneib.
6v, 18
; Winter, a. a. O.
2, 331, 26
; Voc. Ex quo C
1070
; 1074
; Jelinek
162
; Rwb
2, 833
; Schweiz. Id.
12, 210
f.