diebheit,
die
;-Ø/-en
.1.
›Diebstahl‹; zu
dieb
1.Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. abnam
beraubung
deube
dieberei
diebstal
raub
Syntagmen:
d. begehen / tun
(mehrfach); der d
. (Gen.) können, schuldig sein
(mehrfach); mit d. unbillich tun, sein recht verwirken, jn. mit d. berespen
›jn. des Diebstahls bezichtigen‹, über d. richten
; die offenliche d
.Belegblock:
Große, Schwabensp.
170a, 16
(Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Tuͦt eyn man des tages icht dupheit, man sal in toten.
Leman, Kulm. Recht
2, 5, 29
(Thorn
1584
): Offenliche dupheyt ist das. ab eyn man kummet nachtes adir tages in eyn hus [...] vnde stilt was do ist.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 494, 7
(Straßb.
1466
): vnd [die andern menschen] machten nit buͦß von iren manschlegen [...] noch von iren diebheiten
[
DiebereyLuther
1545, Offb. 9, 21: ].
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
59, 37
(moobd.
, 1399
): Michel Tell von Agspach und Margred sein hausfraw
bekennen,
daz wir [...] gar unpilleich getan haben mit deuphait. Winter, Nöst. Weist.
1, 446, 28
(moobd.
, 17. Jh.
): drei ding daß den todt beruert, daß ist todt und manschlächt, diephait, und notzwang.
Große, a. a. O.
229a, 23
; Schultheiss, Achtb. Nürnb.
82, 7
; Kurrelmeyer, a. a. O.
3, 148, 8
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
111, 26
; Piirainen, Stadtr. Sillein
113a, 17
; 133b, 16
; Schöpper
112b
; Rwb
2, 819
; Schweiz. Id.
12, 114
.‒
Vgl. ferner s. v. amptman
.2.
›Diebesgut, gestohlenes Eigentum‹; zu
dieb
2.Bedeutungsverwandte:
handtat
raub
deube
dieb
dieberei
Syntagmen:
die d. verstelen, taugenlichen tragen, mit wissen halten, bei jm. begreifen / finden
, jm. die d. vergelten
; jn. mit d. begreifen
›jn. mit Diebesgut erwischen‹.Belegblock:
Eis, Wahrsagetexte
43, 25
(nobd.
, 1491
/2
): Die diebhait die süchstu, vinst wenig oder nichts.
Niewöhner, Teichner
670, 69
(Hs. moobd.
, 1469
): wann es ist nuͤr dewphait | was man so tawgenleichen trait.
Winter, Nöst. Weist.
2, 708, 9
(A. 15. Jh.
, Hs. 1543
): die selb diebhait die dem nachpaurn verstolln wër die soll im die herschaft [...] ze loͤsen geben.
Piirainen, Stadtr. Sillein
104a, 28
(sslow. inseldt.
, 1378
): WEr so vͤber den andern tag seyn devͤbhait odir seyn raub pei eym manne vindet der den offenbar gechauft hot [...].
Rössler, Stadtr. Brünn
399, 3
(mähr. inseldt.
, 1. H. 14. Jh.
): wer mit diephait pegriffen wiert, auf den darf man nicht swern.
Große, Schwabensp.
170a, 20
; Rössler, a. a. O. 1b;
Jelinek
162
; Rwb
2, 819
.‒
Vgl. ferner s. v. begreifen
6.3.
›auf Felddiebstahl angedrohter Strafsatz‹.Belegblock:
Rwb
2, 819
(15. Jh.
).