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dauern,V.
›jn. bemitleiden, bedauern‹, mit Wechsel der Perspektive: ›jm. leid tun, js. Mitleid erwecken‹; allgemeiner: ›jn. bekümmern, verdrießen, schmerzen; gereuen‹, vor allem im häufigen Synt.
sich eine sache / einer sache nicht d. lassen
.Bedeutungsverwandte:
beherzigen
Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
281, 637
(Magdeb.
1608
): der Adler [...] fraß die Kinder ohne dauren / | Ließ die elende Mutter trawren.
Rueff, Rhein. Ostersp.
70
(rhfrk.
, M. 15. Jh.
): Herre natan, sie heben an zu luern. | laß dich der streich nit duren!
Bell, G. Hager
450, 3, 20
(nobd.
, 1596
): Das bracht Dem volck vil Drauren | jr herr, Der Det sÿ Thauren.
Glatz, Chron. Bickenkl.
73, 10
(önalem.
, um 1640
): so will ich mich der arbait nit lassen tauren.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
579
(˹wohl Straßb.
˺ 1509
): Sye duren mich, die armen kindt, | Das sye so recht einfältig sindt.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 118, 31
(Straßb.
1522
): so was im das Gelt so lieb, das es in turet ußzuͦgeben und Soldner zuͦ bestellen.
Ebd.
1, 243, 5
: Da was ein reicher Man, ein Witling, der begert ir [junge huͤbsche frume Frawen] unordenlich, und da wolt er sich kein Gelt lassen duren und bestalt ein alt Weib [...], sie solt sie im kuplen.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. II,
1624
(Basel
1616
): Ach sag doch, dauren wir dich nicht | Die wir erbaͤrmlich zugerichtt.
Peil, a. a. O.
231, 5765
; Ermisch u. a., Haush. Vorw.
82, 23
; M. Cunitia. Ur. Prop.
177, 41
; Müller, Alte Landsch. St. Gallen
164, 3, 146
; 548, 2, 4
; 643, 6, 1
; Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 121, 31
; Adomatis u. a., J. Murer. J. Man. Spieg.
121
; 468
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 366
; Maaler
88v
; Henisch
665
; Dietz, Wb. Luther
1, 414
.‒
Vgl. ferner s. v. beherzigen
3.