dankbar,
dankbär(e),
Adj.
1.
›angenehm, willkommen, wohlgefällig‹; zu
dank
(der
) 2.Bedeutungsverwandte:
lieb
Syntagmen:
die dankbare diensten, das dankbare volk
.Belegblock:
v. Ingen, Zesen. Ged.
384, 26
(Breslau
1641
): Es ist auch kein danckbarer Volck unter der Sonnen / als eben die Poeten / welche geleistete Dienste in ihren schoͤnen Getichten nicht nur der Ewigkeit einverleiben.
Stamm, Schwarzw. Pred.
3, 181
(wobd.
, 14. Jh.
): dc er [unser herre] der armer witiwo zwen erin phenninge vil mê lobot vnd dc si im och uil danchberer wâren.
Päpke, Marienl. Wernher
3439
(halem.
, v. 1382
): Vil guͤtlich sach es
[das Jesuskind]
an die man | Als im vil dankbære | Das alles von in wære. Boos, UB Aarau
279, 5
(halem.
, 1440
): das er denen von Aroͮw gern tun wolt, was inen dangkber und lieb wer.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 43
(noschweiz.
, 15. Jh.
): du waist nit, ob es got dankber vnd loblich si oder nit.
Rosenthal. Bedencken
24, 20
; Merk, Stadtr. Neuenb.
44, 21
; Päpke, a. a. O.
7998
; Boos, a. a. O.
238, 1
; Henisch
640
.2.
›von Dank erfüllt, dankbar‹; zu
dank
(der
) 3.gehäuft Texte religiösen Inhalts.
Syntagmen:
etw. d. anwenden
; jm. (um) e. S.
(Gen.) d. sein
; sich d. erzeigen, jn. d. machen
; der dankbare man / mensch, die dankbare art, das dankbare lob
.Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
116, 10
(Lübeck
1639
): Danckbar seyn / bricht kein Bein.
Ebd.
116, 22
: Der ist ein danckbarer Mensch der die Wolthaten zu vergelten begierig.
Quint, Eckharts Pred.
1, 27, 11
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Vil guoter gâben werdent enpfangen in der juncvröuwelicheit und enwerdent niht wider îngeborn in der wîplîchen vruhtbærkeit mit dankbærem lobe in got.
Ebd.
2, 386, 7
: Ach wie danckbar soͤln wyr menschenn seyn / das der herr sich so groͤßlich erbarmet hat über vns arme erdtwuͤrmlein.
Bauer, Geiler. Pred.
112, 20
(Augsb.
1508
): wenn du ainem [bettler] ain almuͦsen gibst [...] das er dir danckbar ist.
Memminger Chron. Zuschr.
2, 3
(Ulm
1660
): Was soll ich dann thun? Womit soll ich mich danckbar erzeigen?
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
232, 24
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Der kunig was der potschafft vast danckpar.
Bauer, Imitatio Haller
59, 28
(tir.
, 1466
): Dem würt mit getailet die genad, der da dankchper ist vmb die genad.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
1245
, Anm. (tir.
, v. 1496
): Damit uns got helff aus aller not | Unnd im das albeg danchhper sein | Seiner grossen marter unnd pein.
Rosenthal. Bedencken
32, 5
; Harms u. a., Alberus. Fabeln
82, 19
; Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 162, 8
; Strauch, Schürebrand
32, 10
; Bihlmeyer, Seuse
314, 14
; Steer, Schol. Gnadenl.
2, 175
; A. à S. Clara. Deo Gratias
4, 1
; Dietz, Wb. Luther
1, 395
.‒
Vgl. ferner s. v. anwenden
10.