brunzen,
V.
›Urin, Harn lassen‹;
zu
brunz
.Bedeutungsverwandte:
vgl. harnen
pissen
seichen
Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
905, 8
(Lübeck
1639
): Wer wider den wind bruntzt / der macht nasse Hosen.
Dedekind/Scheidt. Grob.
121, 33
(Worms
1551
): Auch wann dir not zu pruntzen ist / | Vnd mitten in der gassen bist / | So laͤr die blosen auß / vnd steh / | [...] Vnd gieß ein lange lach daher.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
2, 64, 16
(Frankf.
1550
): Er gienge hinzů und bruntzt wider in wie ein Hundt.
Fastnachtsp.
21, 11
(nobd.
, v. 1486
): Des ward des risen weip gewar | Und prunzet so vast noch in dar, | Das sie die schir ertrenken tet.
Franck, Decl.
353, 19
(Nürnb.
1531
): so vil er sauffend einnam vnd in sich ließ / so vil bruntzet er schaͤmlich wider von sich.
Sachs
17, 181, 9
(Nürnb.
1554
): Ich wolt dich nider-werffen vor | Und dir selb bruntzen in ein ohr.
Sappler, H. Kaufringer
12, 209
(schwäb.
, Hs. 1464
): er hies das weib oun alle peit | in den selben püttrich saichen | damit wolt er den pfaffen laichen, | si prunzt darein, bis er ward vol.
Barack, Zim. Chron.
2, 258, 17
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Dem hueb er den ain langen ermel von der schauben zum glimpfligsten uf, brunzt ime denselben ermel vol.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1274, 4
(Hs. A. 15. Jh.
): brunze ich uch denn in die schos, daz ist uch lesterlich getan.
Dasypodius
302r
; Schöpper
114a
; Serranus
44r
; 137v
; Maaler
80r
; Alberus
KK jr
; Hulsius
C jr
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
97
; Dietz, Wb. Luther
1, 353
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
56
; Schwäb. Wb.
1, 1476
f.; Schweiz. Id.
5, 769
.