braun,
Adj.;
zu
mhd.
brûn
(Lexer
1, 365
), Bezeichnung für eine aus gelb, rot und schwarz gemischte Farbe (Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 166
).
1.
in Verbindung mit Bezeichnungen für Personen, Körperteile, ›braun‹.

Belegblock:

Ralegh. America
17, 14
(
Frankf.
1599
):
ein so schoͤne Weibsperson [...] nach dieser waren noch andere mehr / die / wenn sie nicht so braun weren gewesen / jres Leibs Kömligkeit halben mit den Weibern in gantz Europa wol hetten moͤgen verglichen werden.
Quint, Eckharts Pred.
1, 291, 8
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ir töhter von Iêrusalem, niht enmerket mich, daz ich brûn bin.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
37, 24
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Das volk anebetit dy abgote und sint brun, wen si wonen kegin deme oriente.
Jahr, H. v. Mügeln
2386
(
omd.
, Hs.
1463
):
sin stirne breit, recht sam ein bloch, | gar wit sint im die naseloch: | es muß ouch große ougen han. | ouch sint im brun die wimperan.
Thiele, Minner. II,
19, 33
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
ya sicher das ist war! | sie hät ain gold far här, | fin gel und brunn gevelwet.
Munz, Füetrer. Persibein
145, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Elizabell die clare | dacht, der red wär allso, | ir lannck raid praunes hare | des ser engallt.
Klein, Oswald
12, 78
(
oobd.
,
1431
/
2
):
mein dienst, der loufft neur hinden nach, | seit mit die weiss durch braunen bart aufdringt.
Schmitt, Ordo rerum
463, 9
;
Voc. inc. teut. d ijr; t vir;
Serranus
42r
;
Maaler
76v
;
79v
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
94
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 64
f.;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 26
;
Dietz, Wb. Luther
339
;
Preuss. Wb. (Z) 1, 775f.;
Crecelius
1, 199
;
Schwäb. Wb.
1, 1367
f.;
Schweiz. Id.
5, 647
f.;
Öst. Wb.
3, 782
f.
2.
in Verbindung mit Bezeichnungen für Gegenstände, Tiere, ›braun (gefärbt)‹.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
292, 14
(
preuß.
,
1412
):
4 m. 15 sc. vor eyne brune kobel im 6 ten jore von Heynrich Wilde czu Leszewicz gekowfft.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
134, 8
(
Frankf.
1535
):
Elitropia ist einn stein gruͤnfarb vnnd dunckel mit braunnen sternen.
Ralegh. America
13, 19
(
Frankf.
1599
):
Ich befragte mich bey allen die durch Amapaia nach Guiana rheyseten / wie sie mit dem roten oder braunen Wasser vmbgiengen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
34, 18
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Unreife schleen, ehe sie braun werden, zerstoßen, an der luft gedörret.
Jahr, H. v. Mügeln
952
(
omd.
, Hs.
1463
):
die blumen blank, die brun, die bla, | und alles, das da farben heißt, | damit der anger was bereißt.
Gille u. a., M. Beheim
333, 14
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ich preis all dise plumen, | dach wil ich sunder rumen | der braunen röslein varv.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 1, 437, 15
(
Hagenau
1534
):
Braun wie eyn kirsch. Die kirschen haben mancherley farben [...] Die weichseln seind weiß / die schwartzen kirßen seind schwartzbraun / Amarellen seind kleyn und schwartz / daher der braunen farbe namen erwachsen ist / wie auch Castanien braun ist.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
40, 2
(
schwäb.
,
1548
):
15 hundertt schonner pferdtt, die hettenn fast samett deckenn goldgelb und bran.
Barack, Zim. Chron.
1, 503, 31
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Grave Adam von Beuchlingen wolt auch ain besonders haben, erlangt, das er mögte seine brief mit brunem wachs besiglen.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
208r
, 19 (Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
nim ainer brunen gense mist / vnd derre den an der sunnen.
Koppitz, Trojanerkr.
22434
(Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Ainen brunnen schrapprun | Trüg er ob ainem pfeller an.
Chron. baier. Städte. Regensb.
109, 7
(
noobd.
,
1532
):
50 knaben von fürsten, [...] all in gelem samat mit ascherfarb und braun verbrembt.
Klein, Oswald
53, 11
(
oobd.
,
1431
/
2
):
machen ainen schönen kranz | von schawnen, prawnen, plawen, grawen, | gel, rot, weiss, | viol plümlin spranz.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid
335, 19
(
m/soobd.
,
17. Jh.
):
ein schönner brief mit außgestrichner praunen farben.
Zingerle, Inventare
184b
, 23 (
tir.
,
1491
):
Ain gutz, brauns, doplett pyrret.
Skála, Egerer Urgichtenb.
137, 12
(
nwböhm.
,
1574
):
darinne weren 1 vnbnehm schwartz Rock gewest, wammes hosenn mit harlaß Aus gezogen Praun hembde.