botenbrot,
das
.1.
›Lohn für die Überbringung einer Nachricht, Botenlohn‹; zu
1
bote
1, brot
3.Bedeutungsverwandte:
vgl. botengabe
botengeld
botenlon
Syntagmen:
b. abstechen / (an)gewinnen / bekommen / erlangen / fordern / geben / haben / heischen / schenken
.Belegblock:
Chron. Köln
3, 684, 21
(Köln
1499
): as eme eine bodenbroit hiesch, heilt he it vur spot.
Buch Weinsb.
2, 368, 19
(rib.
, 1577
): Dem offerman moist er boddenbroit geben.
Ebd.
3, 373, 26
(rib.
, 1587
): hat der papstlicher legatus [...] ein furstlich geschenk zum bottenbroit bekomen.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
964
(mrhein.
, um 1335
): Herre, ir sint ein guder bode. | Ir sollent han zů bodenbrode | hundert mark vnd ein vil gut pert.
Schmitz, Schiltb.
78, 4
(Frankf.
1597
): damit jhm nicht jemandt das Bottenbrodt absteche.
Sachs
7, 82, 52
(Nürnb.
1531
): Ich gib dir ein gut botten-brodt, | Ein newes kleid, weiß, gelb und rot.
Brandstetter, Wigoleis
225, 29
(Augsb.
1493
): Die genannten zwen grafen brachten jr dise botschafft. eyschent von jr reych botenbrot.
Barack, Zim. Chron.
1, 293, 2
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Wie der selbigen also das pottenbrot zukommen.
Dierauer, Chron. Zürich
231, 17
(halem.
, 15. Jh.
): ward dem selben botten ze Switz und Zúrich und anderswa gar erbern bottenbrot geschenkt.
Munz, Füetrer. Persibein
247, 2
(moobd.
, 1478
/84
): ich wil gewynnen | vil reiches potenprot | dort von der küniginnen.
Rechn. Kronstadt
3, 358, 39
(siebenb.
, 1546
): cui dederunt dd. sen. donum nuntii vulgo Botten prot.
Qu. Brassó
5, 549, 29
(siebenb.
, 1616
): Wird mir das Bodembrot geheischen, dass die Czaydner meinen Herrn Schwager zum Pfarrherrn begehren.
Voc. inc. teut.
s vijv
; Maaler
75r
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 26
; Schmid, Pilgerreisen.
1957, 407
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 448
; Dietz, Wb. Luther
1, 334
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
51
; Schwäb. Wb.
1, 1324
; Schweiz. Id.
5, 977
; Öst. Wb.
3, 1089
f.; Rwb
2, 430
.2.
›(gute) Nachricht‹, auch ›Verkündigung, Evangelium‹.Belegblock:
Struck, Joh. Pfannstiel
171, 56
(mosfrk.
, 1545
/6
): Myns g. h. draß vor das bottenbrodt 6 alb.
Gerhard, Hist. alde e
2075
(omd.
, um 1340
): Und der im brochte botenbrot, | Daz kung Saul were tot.
Sachs
14, 92
(Nürnb.
1550
): Fraw, ich bring gutes botten-brodt, | Umb Nicola hat es kein noht, | Er ist gestert kummen herwider.
Dasypodius
299v
(Straßb.
1536
): Bottenbrott. Euangelium.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
36, 8
(schwäb.
, 1548
): Da nun die frowenn dem vater wollten das bottenbrot bringenn, hatt die kindtbetterin hertzlich erseyfftzett.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 385
.