blech,
das
;–/-Ø
, auch -e
;zu
mhd.
blech
›Blättchen, meist Metallblättchen‹
(Lexer 1, 301
), dies aus germ.
blika
›dünne Metallscheibe‹
(Kluge/S. 1995, 117
).1.
›dünne Metallscheibe, meist aus Eisen‹.Bedeutungsverwandte:
blat
Syntagmen:
bleiernes / dünnes / eisernes / flaches / schwarzes / verzintes b
.Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
86, 23
(preuß.
, 1402
): 2 m. ane 2 sc. vor 1 schog blech, yo vor das blech 23 pfenge.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
141, 19
(preuß.
, 1398
): 73 blech czu pfluckschar.
Lippert, UB Lübben
2, 155, 6
(osächs.
, o. J.): blech zcu deme knowffe uf den torm zcu den rathuse.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
194, 41
(osächs.
, 1570
/7
): Nim ein messenes dünnes blech, das reine geschabet und mit dem stahle gegerbet sey.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
7796
(omd.
, 1338
): Di mine rede man schribe, | Also das sy stete blibe, | Mit eynem gryffel yserin | In eyn blyen blechelin.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 33, 15
(md.
, 1502
/12
): 4 gr. [...] Hans Zceidler 18 Centner plech hie auffgeladen, nach Aldenburgk gefurt.
Keil, Peter v. Ulm
152
(nobd.
, 1453
/4
): nym wasserpley vnd zulaß es vnd geuß es in ein flachs pecken vnd slah es zu einem plech.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
296, 34
(nürnb.
, 1464
/75
): in die geng und stell allenthalben eissen leuchter von swarczen plechen gemacht.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 79, 2
(schwäb.
, 1585
): Von einer achs in eins wagen zu blechen, wann die blech gemacht sind.
Henisch
410
(Augsb.
1616
): Blech / blatt von einem metall / ist das alt blach / flach.
Maaler
70v
(Zürich
1561
): Blaͤch (das) Ein eysin blaͤch. Lamina. Blaͤch / bleyin blatt.
Zingerle, Inventare
13b
, 31 (tir.
, 1485
): etwevil verpruͤnner eysnein zeug, als plech, radschin, ring, pant, haggen.
Schmitt, Ordo rerum
228, 13
; Voc. inc. teut. c viijr;
Dasypodius
19v
; Serranus
39r
; Hulsius N iijr;
Dietz, Wb. Luther
313
; Pfälz. Wb.
1, 1002
; Schwäb. Wb.
1, 1186
; Schweiz. Id.
5, 6
.2.
›(dünne) Metallplatte als Gerät‹.Syntagmen:
ein b. für den bakofen / bierkessel, die küche, das braten
.Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
18, 11
(preuß.
, 1437
): 1 blech vor den bagofen.
Struck, Joh. Pfannstiel
174, 29
(mosfrk.
, 1546
/7
): Vor zwey blech uff den beerkessel 4 alb.
Zingerle, Inventare
14b
, 23 (tir.
, 1477
): zway pleck, ains vor der patstüben, das ander gehoͤrt auf die küchin.
Ebd.
166a
, 18 (tir.
, 1474
): vier häln vnd ain plech für das fewr.
3.
›dünnes (geschlagenes), meist mit Gold oder Silber überzogenes Metallplättchen (als Schmuck)‹.Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
276, 11
(preuß.
, 1419
): 2 silberynne blech obirgolt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 308, 3
(Straßb.
1466
): dise [tafeln] bedecke mit guldein plechen.
Niewöhner, Teichner
56, 72
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): dew haist ein gůt vasnacht weib | und flecht ir doch ein plech an leib.
Moscouia D, 3v,
9
(Wien
1557
): Den Hůet den sy Schapka neñen [...] mit Edlem gestain vnnd gulden plechlen an gulden dratn hangend.
Gereke, Seifrits Alex.
3828
(oobd.
, Hs. 1466
): so warn an den wenden | gesprengt an allen enden | praitte plech guldein.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
831
(oobd.
, 1607
/11
): 1 hiltzener ring mit angehengten klingenden plechlein von metall.
Ebd.
1692
: Ein ander vergult gepuntzionirt plech und tafelin.
Ebd.
1757
: Ein silber oval plech, darauf ein prustbild.
4.
›Plattenpanzer‹; metonymisch zu 1.Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
3, 95, 12
(Frankf.
1557
): ich bitt dich auff mein trew, | Weil du bist alt vnd abgetriben, | Dein Blech an Achssen duͤnn geriben.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1052, 2
(Hs. A. 15. Jh.
): do falte er [Wolfdietrich] us blechen manigen starken nagel.
Ebd.
2014, 4
: vil manig helt freche uf den andern schriet, | daz sich entschlos us blechen manig nagelniet.
5.
phras.: jm. ein blech(lein) anschlagen, anhängen
›jn. ins Gerede bringen, zum Gegenstand des Gespötts machen‹.Belegblock:
Fischer, Folz. Reimp.
3, 501
(Nürnb.
1480
): Leüten das kümaul anzuhencken, | Macht an der lest nicht guts gedencken, Und allermencklich plech anschlagen | Wirt in die leng kaum halbs verdragen.
Ebd.
15, 219
: So ist sie frümmer dan sünst drey | Und kan doch so fil gspeys darpey, | Sprichwort, gespöts und plech anslagen.
Fastnachtsp.
896, 27
(nobd.
, 1529
): Der iez gar nüt an sin laster denkt | Und iederman ein blechli anhenkt.
Sachs
5, 180, 7
(Nürnb.
1532
): Ir habt das jar und die faßnacht | uns junge gsellen gar veracht, | Manchem ein plechlejn angeschlagen.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1252
(schwäb.
, 1453
): Der slecht miner frǒwen ain blechle an.
Bächtold, N. Manuel. Elsi
298, 1163
(halem.
, 1529
/30
): dass menger man | Ganz nienen für die lüt törst gan, | Der ietzt ganz nüt an sin laster denkt | Und iederman ein blechli anhenkt.