blaphart,
plappart,
plappert,
der
;-s/-Ø
, auch -e
;zu
mhd.
blaphart
›eine Art Groschen‹
(Lexer
), dies über 1, 296
mnd.
blaffart
/ mnl.
blaffaert
›Weißpfennig‹
aus frz.
blafard
›bleich, fahl, bleifarben‹
, das wohl auf ahd.
bleihvaro
›bleichfarbig‹
zurückgeht (Kluge/S.
), aber Herkunft umstritten (1995, 635
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
f.).1943, 199
›alte Scheidemünze (je nach Ort und Zeit von verschiedenem Wert), Weißpfennig‹.
Zur Sache:
v. Schrötter, Wb. der Münzkunde.
f. (dort Unterscheidung zwischen einem nrddt. und einem süddt. b. und Annahme unterschiedlicher sprachlicher Herkunft); 1970, 76
Kahnt u. a., Alte Maße [...]
(s. v. 1987, 228
Plappart
).Syntagmen:
einen b. bezalen / einnemen / geben / nemen / verdienen
.Wortbildungen:
blaphartgeld
blaphartleib
Belegblock:
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
2, 385, 20
(hess.
, 1439
): Auch sal man keym keyn namen geben, er konde dann dry plappert dy wochen vordynen.
Weise. Jugend-Lust
84, 12
(Leipzig
1684
): Da ist ein abgesetzter
›ungültiger‹
Plappert. Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 218, 810
(nobd.
, 1524
): Die gdar kein beichther absolvieren, | On sondern gwalt den redimieren | Mit eim par plapert oder me: | Das thůt dan manchem pfarher we.
Sachs
5, 107, 22
(Nürnb.
1517
): Die müllerin […] grub da auß | Ein hafen vol guter plapart, | Die sie erkratzet und erspart.
Spanier, Murner. Narrenb.
94, 47
(Straßb.
1512
): Sechs blaphart gibstu vmb ein maß.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 19, 17
(Straßb.
um 1514
): Sie bring ich da vnd ein sack mit heller | Thurnyß / Groschen / Plaphart / vnd blanken | Ducaten.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 296, 21
(Straßb.
1522
): Der Kuͤnig von Franckreich gab im ein Plaphart.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 289, 21
(schwäb.
, zu 1410
/1
): Der vogt von Horw hat ingenomen dazselb jar 22 guld. und 5 blaphart von dem blatz.
Chron. Augsb.
3, 135, 6
(schwäb.
, E. 15. Jh.
): die haben ainander umb ainen blaphart mit fäusten gwschlagen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 774, 23
(schwäb.
, 1532
): so soll der gast dem schulthaissen fur das furpoth und versamlung des gerichts ain blaphart und zehen blaphart dem gericht geben.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 190, 32
(schwäb.
, 1580
): der soll von dem ersten furbott ze lohn geben sechs pfenig, ainen plappert zu claggelt.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
40, 18
(alem.
, um 1430
): Ain hasen gewonlichen und by dsen türsten umb viii blaphartt oder umb vi blaphart.
Roder, Stadtr. Villingen
107, 28
(önalem.
, 1500
): Wellicher dan zu Volkenswiler lehen oder aigen hat, da sol ain iegklicher […] alle jar ain plaphart zu bannen geben.
Welti, Stadtr. Bern
126, 12
(halem.
, 1387
): daz nieman silber, plaphart, phenning noch kleinoder von der statt fuͤren sol.
Rennefahrt, Stadtr. Bern
287, 17
(halem.
, 1391
): ieglichen guldin fuͥr sechtzehen blapharte ze rechenende und bezalende.
UB Zug
424, 2
(halem.
, 1407
): an gantzen blapharten, je zwentzig fúr ein guldin.
Rennefahrt, Gebiet Bern
315, 6
(halem.
, 1417
): jedoch sollen sie von jegklichem ross, das sy uf die alp tribent, ierlich geben […] zwoͤlf plaphart und von einem ochsen sechs plaphart.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 190, 19
(halem.
, 1508
/16
): do wolt einer von Luzern einem burger von Costenz etwas bezalen […] und gab dem Berner plaphart, deren er sich spart.
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 186, 11
(halem.
, n. 1529
): dass er von ieklichem selichem swůr ein plaphart unser muͤnz geb.
Turmair
5, 517, 2
(moobd.
, 1522
/33
): Der erlaubet auch künftige sünd und vergabs, schrier, alsobald der plaphart in der truhen kläng.
Bolte, a. a. O.
1, 107, 25
; 165, 31
; 210, 13
; Chron. Augsb.
8, 63, 20
; 224, 17
; UB Zug
441, 5
; Welti, Stadtr. Bern
225, 6
; 322, 8
; 444, 25
; 600, 25
; Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
282, 31
; 285, 38
; Dasypodius
13v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
363
; Preuss. Wb. (Z)
1, 625
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
270
; Pfälz. Wb.
1, 966
; Bad. Wb.
1, 245
; Schwäb. Wb.
1, 1155
; Schweiz. Id.
5
, 128f; Vorarlb. Wb.
1, 372
; Öst. Wb.
3, 264
; Rwb
2, 358
.