blössen,
V.
1.
›jn./etw. nackt machen, entkleiden‹; zu
blos
1.Belegblock:
Niewöhner, Teichner
547, 47
(Hs. ˹nobd.
, 14. Jh.
˺): hals und achssel gar geplozzet, | denn daz hawbt ist uber grozzet | mit dem sloyr zuber preit.
Klein, Oswald
111, 177
(oobd.
, 1431
/2
): Als si in brachten an die stat | und er ie sterben solt, | do blossten si den herren mat, | als das sein vatter wolt.
Voc. inc. teut.
c viijv
; Maaler
72r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
90
; Dietz, Wb. Luther
1, 321
; Preuss. Wb. (Z)
1, 671
; Schwäb. Wb.
6, 1667
; Schweiz. Id.
5, 160
; Öst. Wb.
3, 439
f.2.
›etw. (z. B. ein Schwert) aus der Scheide ziehen‹; zu
blos
2.Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 107, 17
(Köln
1619
): Er kan jetzt nimmer schlagen drein, | Seine Händlein seyn viel zu klein, | Das Schwerd kan er nicht blössen.
Lappenberg, Fleming. Ged.
210, 5, 2
(1631
/9
): Wol dem, der in dem Feld immitten unter Lanzen | und Degen, die man bloͤßt, den trüben Tanz mag tanzen.
3.
›die Erde wüst, kahl machen, zerstören‹; zu
blos
4.Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
24, 1
(preuß.
, M. 14. Jh.
): der herre wirt di erde blosen und zustoren und iren plan quelen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 154, 5
(Köln
1582
): Sie macht die hinden schrecken vol, | Daß sie ehzeit geberen wol, | Die weld sie bloͤssen thůt.
4.
›jm. etw. wegnehmen, jn. berauben‹; zu
blos
5.Belegblock:
Chron. Köln
1, 2220
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Ir hait so meindeitlich beschat | van Coelne die vil reyne stat | ind so gebloset alle geliche, | dat sichs beclait arm ind riche.
Niewöhner, Teichner
514, 56
(Hs. ˹oschwäb.
, 1368
˺): wann in got dez lebens bloͤsset, | daz er ez niemant dannocht zaiget.
5.
›etw. entblößen, zeigen‹; zu
blos
7.Belegblock:
Niewöhner, Teichner
499, 25
(Hs. ˹oschwäb.
, 1368
˺): diuͤ selb scham diuͤ geit im schmerczen, | wer sin altez uͤbel bloͤsset | und ims vnder augen stoͤzzet.
Lemmer, Brant. Narrensch.
4, 29
(Basel
1494
): Phfuch schand der tütschen nacion | Das die natur verdeckt wil han | Das man das bloͤst / vnd sehen lat.