bitterlich,
Adj.
(1), Adv.
(2).1.
›schmerzvoll, stark, schwer‹; zu
bitter
(Adj.) 2.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
14037
(nrddt.
, 14. Jh.
): Dar um daz sie daz vur zere | Mit dem vordamneten here, | Daz in der bitterlichen not | Immer liden muz den tot.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 138, 2
(Köln
1582
): Soll ich denn teglich engsten mich, | Mit bitterlichen schmertzen | In meinẽ hertzen.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1126
(mrhein.
, um 1335
): Owe, daz dů nit vohtes got | in dirre bitterlichen not.
Froning, Alsf. Passionssp.
6104
(ohess.
, 1501ff.
): dit ist eyn bitterlich mort.
Strauch, Par. anime int.
39, 13
(thür.
, 14. Jh.
): mit deme tode, der da bitterliche uf des sunderis herze vellit.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. M.
26, 75
(osächs.
, 1343
): her [Pêtrus] ginc ûz hin vore und weinete bitterlîche.
Pyritz, Minneburg
4353
(nobd.
, Hs. um 1400
): Die pin die ich mus eine tragen, | Und auch die bitterlichen not.
Gille u. a., M. Beheim
117b, 72
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): da daz swert mit grossem schmerz | so piterlich durch gieng ir hercz.
Gerhardt, Meister v. Prag
101, 17
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): da ging Petrus aus vnd weinet pitterlich.
Ebd.
111, 11
: wie pitterlich vnser herr heut den tod hat geliden gedultiglichen fuͤr vns arm sunder.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
167, 9
(els.
, 1362
): do uiel er [Iulianus] in vnmaht vnd weinde gar bitterlich.
Vetter, Pred. Taulers
85, 24
(els.
, E. 14. Jh.
): Cristus do so unmessekliche leit und bitterlichen starp.
Ebd.
371, 14
: Die kunst was do er [Christus] des túfels list úberwant mit dem bitterlichesten schentlichesten tode den ie mensche ie geleit.
Schmidt, Rud. v. Biberach
117, 13
(whalem.
, 1345
/60
): Dv minne hat ir wunde, die etwenne gar bitterlich werdent.
Päpke, Marienl. Wernher
9306
(halem.
, v. 1382
): Vil strangklich er gebunden wart | An ain sul der selben vart | Mit den henden úbersich | Ze bitterlichen marter gelich.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4259
(halem.
, Hs. um 1435
): smertzen | Den du enpfiengst in dinem hertzen | Mitt bitterlichem grossem laid.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
142, 5
(moobd.
, 1473
/8
): Aller erst der streit sich pitterleich ward mischen.
Weber, Füetrer. Poyt.
230, 7
(moobd.
, 1478
/84
): fragt der helld, warumb | si paide allso pitterlichen wainten.
Primisser, Suchenwirt
2, 72
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Do dir ward pitterleich versert | Dein hertz und deines geistes chraft.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
181, 21
(oobd.
, 1349
/50
): diu taub wirt gar beswært, wenn si ir air gepirt, und ist daz si sich vertregt in dem gepern, sô wirt si pitterleich versêrt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 44
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): Do was gall verspürzt und esseich, | mit nagel, lanz als pitterleich | durchstochen wart der leichnam zart.
Päpke, a. a. O.
1845
; 10883
; 11003
; Lindqvist, a. a. O.
1922
; 4042
; Voc. inc. teut.
t iijv
; Maaler
70v
; Dietz, Wb. Luther
1, 310
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 16
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 24
; Öst. Wb.
3, 240
.2.
verstärkend ›sehr‹; zu
bitter
(Adj.) 5.Belegblock:
Päpke, Marienl. Wernher
10061
(halem.
, v. 1382
): do si im abziechen sach | Sin gewant, ir ungemach | Wart so bitterlichen gros | Das si mit træchen sich begos.
Klein, Oswald
91, 83
(oobd.
, 1431
/2
): schaiden, bitterlich kalter snee, | scharpfer kre, | kom nicht me.