binde,
die
;-n/-n
.1.
›Band‹; ütr. ›Fessel, Gewalt‹.Bedeutungsverwandte:
1
band
fetschen
strik
Belegblock:
Henisch
384
(Augsb.
1616
): Binde / band / fetschen / strick / fasciola / ligamen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
86
(Genf
1636
): binde / f. band / n.
Niewöhner, Teichner
339, 135
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): er wirt mit sampt dem chind verdamen und pringt den man in teufels pint.
2.
›(schmaler) Streifen Stoff, der um eine Wunde gelegt wird, Verband‹.Belegblock:
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 70, 27
(hess.
, 1473
): doch daz man ime zuvor sage von gelegenheit des zeichens am aderlassen und man keyn binden ußhencken oder diegel ußsetzen sullen.
Keil, Peter v. Ulm
439
(nobd.
, 1453
/4
): sneid den pinten dreyer finger prayt vnd thu sie in das pflaster vnd zeuch im das pein.
Cirurgia H. Brunschwig
35
rb (Straßb.
[1497
]): das wasser gewermet die bind da in genetzt.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
228r
, 8 (md.
/oobd.
, 1446
/8
): ist dy bunden also klein das / sy dy pinden alleine mug czusamen gehalden, so fug dy bunden czusamen.
Deinhardt, Ross Artzney
10
(oobd.
, 1598
): darnach von stundan daß negst thuech genomen, gewermbt vnd mit ainer binten überbunden.
Dietz, Wb. Luther
305
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 56
; Schwäb. Wb.
1, 1118
; Öst. Wb.
3, 177
.3.
›(schmaler) Streifen Stoff, bes. Seide, der um den Körper getragen wird, Schärpe‹.Syntagmen:
rote / schwarze / weisse b
.Belegblock:
Chron. Nürnb.
2, 259, 6
(nobd.
, 1449
/50
): daz warn pinten, ein weil rot, ein weil weiß.
Chron. Augsb.
8, 397, 6
(schwäb.
, zu 1552
): ist her Johann Meckhart, der predicant, von den kriegsfürsten mit ainer weißen binden von seiden umb den leib zuͤ roß widerumb alher gen Augspurg komen.
Klein, Oswald
105, 44
(oobd.
, 1431
/2
): Her Gotschalck und her Mert von Speir, | ir jeder trüg ain krumpe leir | von seiner achsel auf den dawm | in einer binten weiss.
Zingerle, Inventare
121a
, 36 (tir.
, 1484
): Ein swartze zendelein pinden.
4.
›(schmaler) Streifen Stoff, bes. Seide, der um den Hals oder Kopf getragen wird, Schal, Tuch‹.Belegblock:
Chron. Nürnb.
4, 466, 15
(nobd.
, E. 15. Jh.
): so schencket die markgrafin dem kaiser ein hut mit einer pinden.
Morrall, Mandev. Reiseb.
125, 27
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): Die frowen die man hond in dem land die tragent ain binden von leder umb daz houpt.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
300
(schwäb.
, 1453
): Von wisser syd ain binden zart | Was ir verwickelt umm das houbt.
Chron. Augsb.
8, 400, 2
(schwäb.
, zu 1552
): sol darnach am nechsten tag ain junge katz in die Ratstuͤben getragen worden und ain rote binden umb den hals gehabt haben.
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 45
.