bezeigen,
V.
1.
›etw. zeigen, kundtun, sichtbar werden lassen‹; sich bezeigen
: ›sich zeigen, erscheinen‹.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
23938
(preuß.
, um 1330
/40
): hî mûze wesin volkis mê | wen sich uns bezeigit.
Dubizmay, kurß zu Teutze
79, 7
(hess.
, 1463
): Bezeige das du bist ein muter.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
3686
(omd.
, 1338
): Beczeyge mir dy sache | Durch di du mich swerlich richtes.
Ebd.
5117
: alle myne missetat, | Wo ich ye was ubertrat, | Mir bezeyge unde bewise!
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 197, 4
(schles.
, 1516
): das alsdann dieselbigen unser onderthon kunstgebrauchende gewercken [...] den obgenanten khonstigern angebern iren erben [...] umb solche ire beczeygte konst arbeyt und muhe schuldig und phlichtig zu geben seyn sollen.
2.
›etw. beweisen‹.Wortbildungen:
bezeigung
Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 274, 19
(mosfrk.
, 1462
): darin der amptman von Palzel mir intrag unde hinderunge leget und den besesse miner alteren hirlichkeit understet zu smelen, des uwern gnaden ein bezeignunge zu schicken etc.: gnediger lieber her, so schicken ich uwern gnaden die bezeignunge
(Zuordnung des Belegs zu
bezeichnen 6 wie zu
bezeugung 1 möglich).
Gerhardt, Meister v. Prag
124, 25
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): wer aber sein getzeugtnus nymt / der hat betzeiget das (er ein) *got worer* ist.
Welti, Stadtr. Bern
54, 23
(halem.
, A. 14. Jh.
): vnd si mag mit zuͥgen old mit eiden bezuͥgen daz, so mag si wol von hvngerz not ein teil dez eigenz versetzen old verkoͮffen.
3.
›etw. / jn. durch Zeichen symbolisieren‹.Wortbildungen
bezeignis
gesteltnis
gezeignis
bezeigung
Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
3435
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): ,Swigen‘ dutet ez. vort me | Sint uns bezeiget da bie | Alle die uf erden hie | Geduldeclichen liden.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
259, 27
(nürnb.
, 1446
): hyn vnd wyder keren, das ist alles in bezaygung des leydens Cristi geschickt.
Schmitt, Ordo rerum
163, 8
(oobd.
, 1468
): *Signum Signaculum czechen gestaltnüz [...] geczaichnuzz [...] beczaignüs [...] gotz czaichnüz.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 14
.4.
›etw. ankündigen, vorbilden‹.Belegblock:
Völker, Antichrist
186
(wschwäb.
, 15. Jh.
): Das aber wir nun syend inn dem letsten alter gegen der welte ende, das bezaiget die hailig geschrift mit manigem vrkúnde.
Dietz, Wb. Luther
1, 299
.5.
›jm. etw. (positiv oder negativ Bewertetes) erweisen, entgegenbringen‹; sich
[+ präd. Attr.] bezeigen
›sich wie erweisen, zeigen‹.Belegblock:
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
378, 6
(Wolfenb.
1594
): Wie demütig, Wie gehorsamblich wolte ich mich gegen euch bezeigen.
Feudel, Evangelistar V.
462
(omd.
, M. 14. Jh.
): eya, kyndir, nu tut alsus, | gewynnet uns den urloup | unde beczeiget gote huͤte lop.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 247, 31
(schles.
, 1692
): ob solcher unverantwortlicher contravention und diesfalls bezeigten ungehorsams.