bezücken,
V.,
auch mit Primärberührungseffekt (
bezocht
).
– Beleghäufung im Md.
1.
›jn. überlisten, übervorteilen, täuschen, betrügen; etw. an List übertreffen‹.
Wortbildungen:
bezuckung
.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
368, 24
(
thür.
,
1421
):
worumbe wolt ir mich bezucken? das en ist meyn got nicht, den ir mir bracht hat.
Ebd.
773, 28
:
das her mit busereige unde falscher erzteye, der her sich an nam, das volk bezugte.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk.
4, 19
(
osächs.
,
1343
):
di missegenge der werlde und bezůckunge der richtůme und di begerunge umme andere dinc gên în und vordempfen daz wort.
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 25, 9
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
mit miner list ir list ich gar bezücke.
2.
›jn. in Versuchung führen‹.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
634
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
abir di gotliche forchte nicht gehermet, | si habe den menschen von sunden beschermet | unnd an in di demut zu hand gebrocht, | das her nicht also wirt bezocht.
3.
›jn. überfallen, überwältigen‹.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob
3699
(
omd.
,
1338
):
daz sy mitgewaldes hant | Dy unschuldigen bezucken | Und sy ane schult verdrucken?
Ebd.
13207
:
durch menge der twingere, | Di mit mancherhande swere | Di gerechten hy beczucken.
Gerhard, Hist. alde e
2855
.