bevorstehen,
V.,
unr.1.
›jm. als Recht zustehen, vorbehalten sein‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. bevorsein
Belegblock:
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
197, 23
(nobd.
, n. 1525
): so soll darin ainem yeden tail sein verrer clag und anvorderung, wie sich gepurt und recht ist, bevor steen.
Chron. Augsb.
4, 229, 26
(schwäb.
, v. 1536
): so sol alsdan gegen denselben [...] frauen ire vordrungen, freihait, gerechtigkait und verweisung bevorsteen und gentzlich unbegeben sein.
Ebd.
390, 30
: daß denen fürohin der zůgang zů der verkündung und auslegung der leer Cristi nit gespert, [...], sunder inen wie andern cristen die freihait des gaists und innerlichen menschen bevorrsteen sol.
Ebd.
7, 303, 31
(zu 1555
): daß ime jeder zeit bevor gestanden, [...], sein gelegenhait [...] bei der kay. mt. fürzuͤbringen.
Ebd.
8, 159,
Anm. 5 (zu 1562
): ob jemandt sich der auferlegten straff verwidern oder beschweren wolt, dem soll ain e. rat jeder zeit bevorstehen
[›das Recht der Appellation zustehen‹].
Winter, Nöst. Weist.
3, 677, 29
(moobd.
, 16.
/17. Jh.
): dem flichtigen soll 7 schuech vor der behausung bevor sten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
129, 43
(m/soobd.
, 16. Jh.
): Der so der obrigkeit seinen vorgesezten übel nochrödt, [...], der soll völlig sein zuezustüfften und steth die weitere straff dem herrn bevor.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
214, 40
(smoobd.
, 1624
): ob man die thail auf weiter täg vertragen mag, steet bevor.
Merk, Stadtr. Neuenb.
104, 18
; Baumann, a. a. O.
210, 30
; Chron. Augsb.
4, 230, 15
; Rintelen, B. Walther
104, 8
; Bischoff u. a., a. a. O.
443, 20
; 490, 12
; 492, 13
; Siegel u. a., a. a. O.
139, 18
; 225, 34
; Rwb
2, 258
.2.
›zeitlich bevorstehen‹.Belegblock:
M. Cunitia. Ur. Prop.
232, 23
(Öls
1650
): Damit man alle kurtz bevorstehende / [...] kuͤnfftige Finsternuͤsse genaw vorher sagen.
Allg. Schau-Buͤhne
29, 27
(Frankf.
1699
): Der Cōmmendant des Orts / sich gegen der bevorstehenden Gewalt zu schwach befindend / hat die Stadt sambt dem Schloß uͤbergeben.
3.
›übrig sein, zur Verfügung stehen (von der Zeit)‹.Belegblock:
Chron. Augsb.
7, 425, 1
(schwäb.
, zu 1564
): nachdem wenig zeit bevorsteet, daß die welt gar undergeen werdt.