besemreis,
das
;-/-Ø
und -er
.›glatt gewachsenes, zum Binden von Besen geeignetes Reis‹; auch : ›Zuchtrute, Peitsche‹.
Phraseme:
glat als ein besemreis; im besemreis umher laufen
o. ä. ›sich sexueller Ausschweifung hingeben (von Frauen)‹.Belegblock:
Luther, WA
49, 431, 27
(1544
): welchs [Reißlin] umb Weinachten duͤrr und todt ist wie Besem reiß.
Reissenberger, Väterb.
40853
(md.
, Hs. v. 1406
): Er beweis vor dem tron | Sper, chrautz, nagel und chron, | Di saul und di pesem reis.
Gille u. a., M. Beheim
267, 11
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): ires hares loke, | hauben und zopf und ir gepend | Ist [...] | [...] | glat als ain pesem reis, darynn milwen als arwais clain.
Barack, Zim. Chron.
1, 478, 14
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): das etlich weiber jar und tag [...] im besemreis umbher geloffen, mehrthails aber sein [sie] in grosser armuet [...] gestorben.
Ebd.
2, 454, 37
: Das weib gieng mit dem ainen fuess im bach und lief ein lange zeit im besenreis umbher.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 48, 16
(schwäb.
, 1639
): Niemand soll unerlaubt weder in den gemäind- noch bauren-höltzer bösenreiß und raif hawen.
Chron. Augsb.
2, 181, 24
; Barack, a. a. O.
3, 204, 32
; Gehring, a. a. O.
3, 428, 24
; 559, 6
; Schweiz. Id.
6, 1332
.‒
Vgl. ferner s. v. abtreibung
3.