beschiessen,
V., unr. abl.
1.
›(eine Stadt o ä.) unter Beschuß nehmen‹.Belegblock:
Maaler
60v
(Zürich
1561
): Beschiessen / Ein statt Beschiessen.
Memminger Chron.
18, 32
(Ulm
1660
): er beschoß das Schloß mit der von Memmingen Buͤchs.
Qu. Brassó
5, 425, 29
(siebenb.
, 1612
): Den 4. Tag zug er auf Rosnau und beschuss das ganzer 8 Tog gewaltig.
Henisch
304
; Schwäb. Wb.
1, 896
.2.
›(ein Geschütz) einschießen, probeweise abfeuern‹.Bedeutungsverwandte:
mustern
versuchen
Syntagmen:
die büchse
(häufig) / armbrust b
.; das büchsenror beschossen sein; die beschossene armbrust / rüstung
.Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
652, 32
(preuß.
, 1414
): 61 beschossener armbrost.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 522, 38
(preuß.
, 1442
): ir von Konigsberg habet euwir buchsen von den thormen beschossen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
66, 7
(Frankf./M.
1568
): Der [Buͤchsen Ror] keines ist mir feil darbey / | Biß es vor wol beschossen sey.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
153, 16
(nobd.
, n. 1525
): der ausschuß ließ diser zeyt all buchsen uff den turnen beschiessen, wider laden.
Rechn. Kronstadt
3, 581, 35
(siebenb.
, 1550
): Joanni bombardario, quod novam bombardam, quam fudit, vulgo hot beschossen.
Toeppen, a. a. O.
524, 37
; Chron. Magdeb.
2, 178, 22
; Roder, Hugs Vill. Chron.
25, 7
; Zingerle, Inventare
150a, 22
; Schweiz. Id.
8, 1420
.3.
›etw. (eine Fläche) mit einem Steinbelag versehen, pflastern; etw. ummauern, ummanteln‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. besetzen
Syntagmen:
das sprachhaus b
. ›mit einer Mauer umfassen‹, den speicher / kilchhof, die stat b
.Wortbildungen
beschiesser
decke
der
), beschies|stein
beschiessung
beschüt
besetze
Belegblock:
Welti, Stadtr. Bern
479, 20
(halem.
, 15. Jh.
): Des beschiessers eyd [...] Swert der beschiesser, ...., zů dem werck geflissen zů sind vnd ernnstlichen zů wercken.
Rennefahrt, Gebiet Bern
41, 9
(halem.
, vor 1538
): Er soll
die brugg vor dem obren thor [...] mit der beschiessi in gůten ehren und buw halten. Ebd.
42, 14
(1582
): iren tecken und bschiesseren knechten taglohn.
Schwäb. Wb.
6, 1622
; Schweiz. Id.
8, 1422
; 11, 887
.4.
›helfen, fruchten, nutzen‹.Wobd.
Bedeutungsverwandte:
ergeben
fruchten
nutzen
verfangen
vermögen
zugute kommen
Syntagmen:
etw. beschiest, wil (nicht) beschiessen, etw. beschiest icht / wenig / viel, etw
. (z. B. müe, treue
) beschiest (nicht)
; etw. beschiest jm
.; etw. beschiest an jm. (nicht).
Wortbildungen
beschus
zunemen
Belegblock:
Qu. Schweiz. Gesch.
1, 155, 23
(halem.
, 1470
): so das ouch nüt bschusse, so soͤlle er sich zů herren propst verfuͤgen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
221, 22
(halem.
, 1534
/5
): bschoß dis eben so vil / das sj mit antwurdt begegnettend.
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 5, 23
(whalem.
, 1484
): das aber alles nit beschiessen wolt.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 82, 18
(halem.
, n. 1529
): Beschoss doch al ir truͤwe, kostbare muͤeg und emssikeit nit vil me.
Ebd.
4, 69, 2
: bisshar hond wir nit me dan 6000 kronen moͤgen zůwegen bringen; das nuͤt beschuͤst.
Kottinger, Ruffs Etter Heini
1274
(ohalem.
, 1538
): so thuott unns seer verdriessen, | das unser wort nüt wend beschiessen.
Ders., Ruffs Adam
6060
(Zürich
1550
): ir sind hochmüetig und vermässen, | an üch wil bschüssen keinerley.
Adomatis u. a., J. Murer. J
384
(Zürich
1560
): Du sprichst es hab kein warnen bschossen.
Maaler
60v
(Zürich
1561
): Beschiessen / Ergaͤben / als wol od’ übel beschiessen. Proficere. Es wirt vil oder wol Beschiessen. Multum proficiet.
Ebd.
61v
: Beschuß / das zůnemmen. Profectus, Momentum.
Henisch
308
(Augsb.
1616
): Was hats beschossen / oder genutzt / Quid retulit?
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 269, 25
; Maaler
61r
; Henisch
305
; 308
; Vorarlb. Wb.
1, 897
; Schweiz. Id.
8, 1414
; 1723
.