beraufen,
V.
›(Vögel) rupfen; jm. das Haar ausziehen; jn. durch Ziehen am Bart peinigen‹; ütr. ›jn. rupfen, ausplündern‹.
Bedeutungsverwandte:
abziehen
ausziehen
berupfen
entfedern
pflücken
vogeln
Syntagmen:
den vogel / habech / häher, das hun, die ente / gans / taube b., ˹jm. den bart,
(ütr.:) die federn b.
(jeweils Verschiebung der Bezugsgröße)˺; (das) b
. (subst.) büssen
.Wortbildungen:
beräufer
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 29, 18
(Wittenb.
1545
): NebucadNezar [...] hat sein Heer [...] fur Tyro gefurt / das alle Heubter kahl / vnd alle seiten bereufft waren.
v. Groote, Muskatblut
92, 26
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): kund wir sy [genslin] recht bereuffen | die plumen von yrem ruck.
Euling, Kl. mhd. Erz.
443, 21
(nobd.
, E. 15. Jh.
): wie ein krametfogel oder ein heher, | die man oben auf dem kopf beraüfft.
Päpke, Marienl. Wernher
8893
(halem.
, v. 1382
): Sú beroͮfftent im den bart | Und spuwent an sin antlút zart.
Henisch
281
(Augsb.
1616
): Berauffen / das haar außziehen / depilare.
Schmitt, Ordo rerum
637, 3
; Diefenbach
59
c; 174
c; 442
c; Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 19
; Rwb
1, 1554
; Dietz, Wb. Luther
1, 258
; Schwäb. Wb.
1, 858
; Schweiz. Id.
6, 644
.