berücken,
V.
›jn. / (auch Tiere) fesseln, fangen‹; ütr. ›jn. überlisten, mit Trug, List in seinen Bann schlagen‹.
Bedeutungsverwandte:
bescheissen
betriegen
betören
finanzen
hintergehen
hinterkommen
schrencken
2
täuschen
überklügen
Wortbildungen
berückung
aufsaz
beruk
berugg
des Schweiz. Id.
stellt sich hierher).6, 794
Belegblock:
Schöpper
16b
(Dortm.
1550
): betriegen [...] teuschen uberkluͤgen bescheissen hintergehen bethoͤren hinterkommen schrencken feinanzen das huͤtlein uf setzen beruͤcken.
Luther, WA
17, 2, 265, 20
f. (1527
): plützlich wirt er [tag des Herrn] unns uberfallen und berucken, wie ain vogler die voͤgel mit ainem strick odder netze berucket.
Ebd.
22, 317, 33
(1544
): das das hertz [...] den nehesten betreuget, beleugt, beruͤcket und ubers seil wirfft.
Ebd.
22, 381, 31
: damit jm nicht der Teufel ein ander geplerr oder jrthumb fur die augen mache und jn beruͤcke.
Ebd.
28, 145, 31
(1528
): das uns der Teuffel nicht erschleiche, beruͤcke und uberwelltige.
Ebd.
49, 542, 25
(1544
): Horstus, ein wucherer [...] sitzt auffm bolster, wil faul sein, nicht erbeiten, sondern andere leutte berucken.
Ders. Hl. Schrifft.
Pred. 9, 12
(Wittenb.
1545
): wie die Vogel mit eim Strick gefangen werden / So werden auch die Menschen berückt
[
gefangenFroschauer
1530: ]
zur bösen zeit. Ebd.
Röm. 11, 9
: las jren Tisch zu einem Strick werden / vnd zu einer Berückung
[
in vahungMentel
: ]
/ vnd zum Ergernis. Lemmer, Schernb. Frau Jutte
94
(Eisleben
1565
): meine behendigkeit ist so gethan / | Das ich sie [Jungfraw] wol beruͤcken kan.
Ebd.
1052
: Ich [Todt] wil mich gar meisterlich zu dir schmuͤcken / | Vnd mit meinem stricke beruͤcken.
Henisch
294
(Augsb.
1616
): Berucken / boͤses nachsagen / betriegen / schaden / nocere, decipere. [...] Beruckung / ein fallen / decipula, decipulum.
Ebd.
295
: Adam / Samson / David / Salomon / Weibslist beruckt / wer kan bestohn.
Luther, WA
22, 381, 31
; 24, 691, 11
; Byland, Wortsch. Zürcher AT.
1903, 32
; Dietz, Wb. Luther
1, 261
; Preuss. Wb. (Z)
1, 542
.