benügig,
Adj.
1.
›mit etw. zufrieden; genügsam‹; zu
benügen
(V.) 1.Bedeutungsverwandte:
bescheiden
ersätlich
genugsam
gesättigt
karg
mässig
vergnügt
zufrieden
Syntagmen:
j. b. sein, j. b. sein, das [...]
; e. S
. (z. B. des entscheides / gewaltes, der wiederlegung, der sprüche
) b. sein
; mit etw
. (z. B. mit dem auszug, mit wenig
) / um etw. / an etw
. (z. B. an der welt / speise, an dem vertrag, an dem seinen, an gaben / garben
) b. sein
, (formelhaft:) got wölle darzu benügig sein
›Gott möge es dabei belassen‹; jn. b. machen
.Wortbildungen
benügiger
enthalter
Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 87, 20
(o. O. 1521
): sint ir nit benüegig, sunder mer dann vor truckent ir die armen under.
Köbler, Ref. Franckenfort
89, 26
(Mainz
1509
): wie sie dieselben bescheiden werden benügig zu sein / vnnd es dabey bleyben zu lassen.
Schwartzenbach
L iiijr
(Frankf.
1564
): Messig. Bescheiden. Benuͤgig. Wol zu friden. Zimlich. Karg.
Voc. Teut.-Lat.
d ijr
(Nürnb.
1482
): Benugiger. oder enthalter in lusten.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
209, 27
(nobd.
, n. 1525
): das sie an dem vertrag und der newen ordnung wol benugig [...] wern.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 76, 23
(halem.
, n. 1529
): dass der herzog nie sîe benuͤegig gwesen einicher widerlegung von Franzosen.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
4v, 7
(Zürich
1521
): noch ist sy mit dise͂ reitzu͂gen des fryde͂s nit benuͤgig gsin.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Funk.
196, 694
(Bern
1552
): ich bin bnügig dran, | das ich dißmal gesiget han.
Löffler, Columella/Österreicher
1, 30, 16
(schwäb.
, 1491
): Wir syen ǒch nit benuͤgig der maisterlichen sprúch der vorigen ǒch ietzigen ackermenner.
Anderson u. a., Flugschrr.
23, 6, 15
([Augsb.
] 1525
): also hat es auch geen muͤssen / Got woͤll daran benuͤgig seyn.
Guth, Gr. Alex.
6341
(Hs. ˹oobd.
, E. 14. Jh.
˺): Gester wolt er nit benungig sein | An all der werlt, nü ist ain schrein | Von siben schüchen sein gemach.
Köbler, Ref. Wormbs
206, 20
; Chron. Nürnb.
4, 421, 25
; 5, 716, 28
; Chron. Augsb.
7, 117, 4
; Löffler, a. a. O.
1, 28, 14
; Barack, Zim. Chron.
1, 492, 32
; 2, 492, 29
; Karnein, de amore dt.
149, 408
; Schmitt, Ordo rerum
491, 11
; Henisch
279
; Dietz, Wb. Luther
1, 255
; Preuss. Wb. (Z)
1, 525
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
29
; Schwäb. Wb.
1, 852/3
.2.
›jn. rechtlich (o. ä.) zufriedenstellend, hinreichend, ausreichend (von Sachen)‹; zu
benügen
(V.) 2.Bedeutungsverwandte:
vgl. benüglich
Syntagmen:
benügiger abtrag, benügige bürgschaft
.Belegblock:
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
383, 15
(m/soobd.
, 1598
/1661
): sollen dieselben noch laut gemelter mühlordnung [...] neben beniegiger abtrag des verruckten malters dorumbe gestrafft werden.
Rwb
1, 1546
.3.
›rechtlich, wirtschaftlich, finanziell, politisch zufriedengestellt‹; zu benügen
(V.) 4; gegenüber 2 mit Bezugsgrößenverschiebung.Bedeutungsverwandte:
gesättigt
klaglos
unklaghaft
Syntagmen:
e. S
. (z. B. des opfers
) b. sein
; an etw. b. sein
; jn. b. machen
›jn. rechtlich zufriedenstellen‹ (dazu bdv.: bezalen
, quittieren
).Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
4, 71, 18
Var. (Straßb.
1466
; Var. Z: Augsb.
um 1475
): sy súllen allein benuͤgig sein des opffers der zehenden.
UB Zug
1794, 46
(halem.
, 1301
): das sol er und sin erbenn unns abtragenn und benuͤgig machen.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 59, 28
(halem.
, n. 1529
): So wellen wir [...] die Varenbuͤeler [...] um al gerichtskosten [...] benuͤegig machen.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
257, 30
(smoobd.
, 17. Jh.
): wo aber unser herrn [...] anwälde [...] ab solcher [...] handlung beschwärung tragen, der nit benüegig sein und die sachen an [...] unsere statthalter [...] ze bringen sich untersteen wolten.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
197, 12
; Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 22, 22
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 4258, 5
; 5203, 10
; Winter, Nöst. Weist.
1, 318, 28
; Vorarlb. Wb.
1, 288
.4.
›habgierig, vorteilheischend‹.Belegblock:
Voc. Teut.-Lat.
d ijr
(Nürnb.
1482
): Benugiger. kriegischer zenckischer kifelischer.