belleschier,
das
;
-s/–
;
aus
ital.
bella ciera
,
frz.
belle chiere
›gute Miene‹
; vereinzelt volksetymologische Umdeutung, z. B.
bellezierde
.
›Aufsehenerregendes; gute Miene; Blendwerk, Hokuspokus, Gaukelei‹.
Bedeutungsverwandte:
freude
,
gaukelwerk
,
paratschlagen
,
schirmstreich
,
spengelwerk
,
spiegelfechten
,
spot
.
Syntagmen:
(ein) b. machen
;
sich mit dem b. trollen, jn. mit b. empfangen
.

Belegblock:

Sachs
20, 33, 19
(
Nürnb.
1564
):
Drumb troll dich mit deim pellitschir!
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
412
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Do hant etlich vß diser gschicht | [...] | Vil belleschiers woͤllen machen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
72, 73
(
Basel
1494
):
Biß gůt gesell / vnd froͤlich man | Fety gran schyer / e belli schyer.
Sudhoff, Paracelsus
7, 405, 25
(
1529
):
also machen ir vor den leuten ein bellitschier.
Barack, Zim. Chron.
3, 11, 8
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
und in sein hausfraw und die kinder mit grosen frewden und vil bellezierde empfieng.
Chron. baier. Städte. Regensb.
38, 30
(
noobd.
,
1521
):
war also ein welsch pelltischir daraus gemacht.
Ebd.
195, 14
;
Henisch
275
;
Dietz, Wb. Luther
1, 253
;
Schwäb. Wb.
1, 837
;
Schwäb. Wb.
6, 1614
;
Wolf, Mathesius.
1969, 83
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 44
.