belangen,
das
, vereinzelt der
;-s/-Ø
(zu das
);1.
›Verlangen nach etw. / jm., Sehnsucht; erotisches Begehren, Begierde nach sexueller Lust, nach Besitz‹; vgl.
belangen
(V.) 2.Obd.; älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
b. in sich haben, ein b. gewinnen, jm. ein b. machen
; fiel belangens nach jm. haben
; vor b. amächtig werden
; ane b
.; b. nach dem höchsten gute
; böses / emsiges / grosses / innerliches / senliches b
.Belegblock:
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
5rb, 27
(nobd.
, E. 14. Jh.
): di heiligen levt di mit andaht in grozzen belangen vnde in mezziger senung belanget nach got.
Fastnachtsp.
726, 28
(nobd.
, 15. Jh.
): Die gelustet mein da also hart, | Das sie vor belangen amechtig wart.
Chron. Nürnb.
3, 176, 14
(nobd.
, 1488
): das golt aber und das silber [...] machet dem populo Gomorre ein belangen, darüber sackman zu machen.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
6, 8
(nürnb.
, 1446
): So was der fomes, das ist der belangen, der was sie niht angeporn.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 5, 4
(schwäb.
, 1471
): Das ich gar vnuerporgen | Lag an meinem pett; | Belangen da hett | Mein hertz besessen.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
30, 3
(moobd.
, 1393
): Den muͤzzigen vnd trêgen menschen verderbt sein stêtes vnd encziges begern vnd sein belangen.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
962
; Pyritz, Minneburg
1475
; Dienes, a. a. O.
31, 30
; Vetter, Pred. Taulers
169, 3
; Mönch v. Heilsbronn. a. a. O.
8rb, 12
; Klein, Oswald
102, 52
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
27
; Vorarlb. Wb.
1, 282
; Schatz, Sprache Oswalds.
1930, 51
.‒
Vgl. ferner s. v. anfechten
4.2.
›Widrigkeit; Verdruß, Unwillen; Sorge, Besorgnis‹; vgl.
belangen
(V.) 4.Belegblock:
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
4076
(schwäb.
, Hs. 1478
): Darnach hab kainen belangen. | Uff dich allain ich nit sorg han: | Weren diner zwen, ich woͤlt úch bestan.
Thiele, Minner. II,
4, 34
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): o herczlichs belanngen, | du hast mich uͤberwunden! | myn heil gancz ist verswunde.
Strauch, Schürebrand
30, 12
(els.
, E. 14. Jh.
): wartent der gnoden gottes mit demuͤtiger gewilliger langmuͤtikeit on alles swermuͤtiges verdriessen und belangen.
Guth, Gr. Alex.
2082
(Hs. ˹oobd.
, E. 14. Jh.
˺): Daz ir uns gefangen | Törst: dez nimer belangen | Hab wir.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
133, 31
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Die lanndtlewdt zu Kernndten hetten grossen belangen, das ir benannt senndtpotten so lanng mit der antwuert (aus) warn.