beistendig
(selten auch:
beiständig
), Adj.
(meist prädikativ gebraucht).1.
›anwesend, dabeistehend; auf eine nicht körperliche Weise existent‹; vgl.
beistehen
1.Wortbildungen:
beistendige
Belegblock:
Enders, Eberlin
2, 68, 3
(o. O. 1521
): wie mag ein vffmercken syn by dißem ylen, by solichem geschrey, ja by der lychtfertigkeit der bystaͤndigen mit priesteren.
Reu, Süddt. Kat.
1, 715, 36
(Leipzig
1595
): wiewol der Sohn Gottes seiner Christlichen Kirchen auch im alten Testament beystendig gewesen [...], so ist er doch dazumal noch nicht Mensch geboren gewesen.
Preuss. Wb. (Z)
1, 502
.2.
›jm., einer Instanz, Sache behilflich, hilfreich, Beistand leistend; e. S. förderlich‹; in militärischen, politischen, religiösen Zusammenhängen gebraucht; vgl.
beistehen
2.Bedeutungsverwandte:
behilflich
beholfen
behülflich
beraten
fürständig
gehilflich
getreu
hilflich
rätlich
ratsam
Syntagmen:
jm
. (oft einem Hoheitsträger, z. B. dem keiser
) /
(einer Organisation, z. B. der stat
, einem Wert, z. B. der gerechtigkeit
) b. sein, jm. e. S
. (Gen.) b. sein, jm. wieder jn. b. sein, jm. freundlich b. sein, jm. b. bleiben
; etw. dem glauben b. geschehen
; jm. b. helfen
; beistendiger freund, beistendige geschichte
.Wortbildungen:
beistendige
Belegblock:
Chron. Köln
2, 99, 28
(rib.
, 1. H. 15. Jh.
): darna gingen dez bischuf Wilhem frunt an den raet und boden, dez man in bistendich wult sin.
Ebd.
616, 10
(Köln
1499
): so quam her Bruin Scherfgin ind woulde in bistendich ind behulplich sin.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
7, 16
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Alle gotes tirmung sol mir beistendig wesen wider euch zu würken.
Ebd.
32, 10
: einen schein zu begreifen, einen guten, getreuen, beistendigen freunt zu finden ist nahent geleich mügelich auf erden worden.
Ebd.
34, 38
: Nahender beistendiger aller der die dein bedürfen; traurenwender aller in dich hoffender.
Gille u. a., M. Beheim
116, 106
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): das sy irm hern also | pey stentig sein peliben.
Sachs
12, 390, 32
(Nürnb.
1555
): wilt du | Mir beystendig helffen darzu.
Ebd.
16, 26, 14
(1561
): so wird gott mit im sein | Beystendig und seim heer gemein.
Jörg, Salat. Reformationschr.
53, 20
(halem.
, 1534
/5
): Zů dem es ein rechte ware / gott gfellige historj / und dem glouben bystendige geschicht jst.
Chron. Strassb.
443, 20
(els.
, A. 15. Jh.
): und solte in für einen künig han und ime bistendig und beholfen sin.
Merk, Stadtr. Neuenb.
161, 21
(nalem.
, 1403
): daz der raͧte [...] den vorgen. drigen personen [...] mit hilf, raͧt und geraͤten beholfen, beraͧten und bistendig sin welle.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
161, 25
(smoobd.
, 1585
): der dann ôn verzug mit seiner bessten wör erscheinen und dem pfleger beistendig sein soll.
Chron. Mainz
1, 15, 4
; 69, 4
; Luther, WA
41, 617, 14
; Fastnachtsp.
638, 17
; Sachs
11, 106, 5
; 15, 269, 13
; Chron. Nürnb.
2, 61, 10
; 4, 396, 3
; Chron. Strassb.
588, 10
; Koller, Ref. Siegmunds
71, 3
; 328, 20
; Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
551, 22
; Mell u. a., Steir. Taid.
7, 30
; Winter, Nöst. Weist.
3, 519, 37
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
109, 22
; Schöpper
12b
; Maaler
67v
; Henisch
267
; Preuss. Wb. (Z)
1, 502
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
26
; Schwäb. Wb.
1, 815/6
; Vorarlb. Wb.
1, 279
.3.
jn. beistendig machen
›jn. zum Gehorsam zwingen, befrieden (im politischen Sinne)‹.Belegblock:
Thiele, Chron. Stolle
52, 12
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): do her [pylatus] dy joden ome ouch by stendig gemacht hatte, do sante pylatus hinder herode keyn rome zu deme keysere.