beinschrötig,
Adj.
›bis auf den Knochen gehend, lebensbedrohend (von Wunden)‹; vereinzelt als Hypallage: ›bis auf die Knochen verletzt (von Personen)‹;
zu
1
bein
 6.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
beinschärtig
.
Syntagmen:
wunde b. sein, die wunde b. erkennen, jn. b. schlagen, j. b. verwundet sein
;
beinschrötige kämpfertat / wunde
(mehrfach).

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
161, 17
(
thür.
,
1474
):
zcwo wunden, dy alle beynschrotig sindt.
Ermisch, Sächs. Bergr.
66, 19
(
osächs.
, Hs.
E. 15. Jh.
):
Ist er kampfer ader beinschrotig vorwundeth, ßo ist er des halßes vorfallenn.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
303, 3
(
osächs.
,
1523
/
4
):
Hat Paul Apt Hansen Wicker zwu kampferwunden und drei peinschrotige wunden gehauen.
Cirurgia H. Brunschwig
17va, 26
(
Straßb.
[
1497
]):
ist ein große wunde beinschroͤtig od’ doͤtlich da von eı̃ lemũg od’ ewiger schad dem gewuntẽ […] an siner hantierũg hindern mag.
Sudhoff, Paracelsus
10, 96, 21
 (
1536
):
einen teufelbeschwörer, der het ein wunttranke, der heilet mit dreien trinken wunden, beinschrötig, auch abgehauen geeder.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 768, 13
(
schwäb.
,
1622
):
so ein wund beinschrötig oder daß man nun schieffer heraußnimbt, wenig oder viel und doch nit lemig, ist der frevel an 15 fl.
Henisch
260
(
Augsb.
1616
):
Beinschroͤtige wunden / vulnera quæ infligũtur capiti per cranium aut crura in ijs locis, ubi natura non patitur scissuram ossium vel carnis ad profunditatem unguis.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
431, 41
(
m/soobd.
,
um 1565
/
81
):
Welcher ainer den andern painschröttig schlecht.
Grosch u. a., a. a. O.
194, 27
;
Cirurgia H. Brunschwig 
15rb, 22
;
33vb, 34
;
Winter, Nöst. Weist.
2, 661, 38
;
674, 16
;
20
;
Brinckmeier
1, 324
;
Rwb
1, 1474
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 498
;
Schles. Wb.
108
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
26
;
Schwäb. Wb.
1, 806
;
Vorarlb. Wb.
1, 278
;
Schweiz. Id.
9, 1702
;
Otto, Zeitzer Kanzl.
1970, 71
.