beilschrift,
beilgeschrift
(letzteres deutlich seltener),
die
;
-Ø/-n
.
›Dokument, auf dem Gerichtsabschiede, Geschäftsabschlüsse, Zahlungsverpflichtungen, Einkünfte o. ä. eingetragen sein können‹. Die Belege weisen auf die verbreitete Praxis der Doppel- oder Mehrfachurkunde, an deren äußerem, für jedes Exemplar gleichen Schnitt die Echtheit geprüft werden konnte;
vgl.
beile
(
die
) 2,
1
beilen
 2.
Halem.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
beilbrief
.

Belegblock:

Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
205, 25
(
halem.
,
1445
):
als der urtheilbrieff und beyelschrifft der … zwentzig und acht mannen verhört […] wurden.
Rennefahrt, Statut. Saanen
94, 23
(
halem.
,
1451
):
und wir uͥns dar zů mit eiden verbunden hant, eintwedre urteil gerecht zegeben, als das der anlass mit mer worten innhalt, und mit sunderheit, als das die beyelschrift […] wiset.
Ders., Zivilr. Bern
235, 2
(
halem.
,
1518
):
ußrichtung tůn soͤllen, als sich der billigkeit nach wird gebuͥren, in kraft diser beyelschrift, dero zwo uß einandern geschnitten sind und jedem teil eine gaͤben ist.
Ebd.
316, 21
(
1628
):
die zinsen (als die sie in der beilgschrifft nit namsen lassen doͤrffend).
Ebd.
802, 34
(
Bern
1615
):
so soll er ebnermassen uff fürwysung der beyelschrifft oder des kauffsbrieffs zů dem schuldtheiß umb ein weybel gewisen werden.
Ders., Recht Laupen 
278, 1
(
halem.
,
1620
):
nit allein alle grichtliche acta und urkunde, sonders ouch alle tüsch-, kouff- und verkouffbrieffen, beylgschrifften und was derglychen brieff und instrument sind.
Ders., Statut. Saanen
94, 4
; 5;
Rwb
1, 1470
;
Schweiz. Id.
9, 1589
.