beidsamen,
beidersamen,
beidesamen,
oft auch epithetisches
-t
oder
-sander
im zweiten Bildungsbestandteil:
beidesamt,
beidesament,
beidesander,
Indefinitpron.
1.
›beide, jede(-r, -s) von zwei als zusammengehörig betrachteten Bezugsgrößen‹;
zu
beide
 1.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
17086
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
daz er nicht mochte ebbin | dî lant vorwesin beidintsamt, | des lîz er ûf daz eine amt.
Bell, G. Hager
70, 2, 51
(
nobd.
,
1594
):
dreibt vnd zer deilt mit namen | mit sein fliglen beitsamen | Die schweben sein.
2.
dient der sprachlichen Wiederaufnahme zweier im Text genannter oder vorausgesetzter Bezugsgrößen: ›beide‹;
vgl.
beide
 2.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. U
134, 59
(
mfrk.
,
1383
):
so han wir beẏdesamet gebeden den […] greben.
Reissenberger, Väterb.
18619
(
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Swanne ez kumet an den sunnetac, | So ge wir dar beide sampt.
Sachs
17, 460, 19
(
Nürnb.
1562
):
Zwen wider kempffen mit einander, | Er loff hin, grüst sie beyde-sander.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 478, 6
 (
Nürnb.
1631
):
Wo sie nicht wuͤrden beyde sampt, | Der Christen Lehr verdammen.
Sappler, H. Kaufringer
14, 490
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si giengen mit dem liecht herfür | baid sampt für die kamertür.
Chron. Köln
1, 300, 2
;
Sachs
16, 240, 22
;
17, 53, 9
;
154, 8
;
Bell, G. Hager
290, 2, 20
;
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 206, 8
;
Sappler, a. a. O.
18, 91
;
Pfälz. Wb.
1, 663
;
Schweiz. Id.
7, 908
;
910
;
Pfeiffer, Kölner Ma.
1854, 308
.
3.
dient der Einführung eines zweigliedrigen Ausdrucks: ›beides, sowohl das eine wie das andere‹;
zu
beide
 3.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
2851
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Und mich mit truwen beidensamen | Ubes an werken und an namen.
Schwäb. Wb.
1, 792
;
Schweiz. Id.
7, 910
.
4.
bezieht sich auf eine Mehrzahl von Personen: ›alle, jeder‹.

Belegblock:

Wickram
4, 41, 28
 (
Straßb.
1556
):
Ihr jungen herren und vettern / wann ich euch beidsamen überlaͤg / wolt ihr dann zuͤ friden sein.
Schwäb. Wb.
1, 792
.