begnügen,
V.
1.
›sich mit etw. zufriedengeben, begnügen, sich auf etw. beschränken‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. benügen
1
betragen
Syntagmen:
sich mit etw
. (z. B. brot / wasser
), an etw
. (z. B. an recht, an der besoldung
) b. lassen
; mit Dat.: las dir (nicht) b. (an etw.), j. läst im an etw
. (z. B. an dem stande
) nicht b
.; ohne Subj.: jn. / jm. an etw., mit jm. / etw. b
.; j
. (Subj.) b., zu […]
; begnügt sein
.Belegblock:
Rosenthal. Bedencken
6, 21
(Köln
1653
): daß in der Catholischen Kirchen diejenige enthaltung […] sich befinde / so sich mit gar wenig Wasser vnnd Brod begnuͤge.
Ulner
307
(Frankf.
1577
): Maͤssiglich leben / nuͤchtern seyn / an einem kleinen sich begnuͤgen lassen / […] / sich abhalten vom vberfluß.
Luther, WA
38, 141, 10
(1533
): ist Hertzog George so gar zornig, das er nicht begnuͤget, mich […] offentlich zu verklagen.
Bihlmeyer, Seuse
170, 19
(alem.
, 14. Jh.
): la dir niemer begnůgen, unz daz du erkriegest in der zit daz gegenwúrtig nu der ewikait.
Ebd.
369, 32
: Lass dich wol begnuͤgen, ob du selb dem túfel maht enpfliehen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
563, 8
(els.
, 1362
): Du boses dier, begenuͤget dich nút an den selen die du mit dinre betrúgnisze fúrleitet hast.
Strauch, Schürebrand
14, 22
(els.
, E. 14. Jh.
): den ewigen schöpfer himelriches und ertriches, mit dem úch ouch billiche wol sol begnuͤgen.
Ebd.
33, 10
: so sú des ie me hant, so sú ie minre begnuͤget und ie giriger […] werdent.
Chron. Strassb.
935, 25
(els.
, 1349
): wenne ir den brief geentwurtent den egenanten unsern botten, damit begnuͤget uns wol.
Turmair 1,
322, 20
(Nürnb.
1541
): so werden si [die leut] fürwitzig und geil und wöllen nun an irem stand nicht begnügt sein.
v.d. Broek, Spiegel d. Sünders
259, 15
(Augsb.
1476
): soͤlicher ambt […] von den du gnůgsamen sold hast vnnd last dich daran nit begnuͤgen.
Eschenloher. Medicus
65, 5
(Augsb.
1678
): in welchen beyden [Kirchen] er sich noch nicht woͤllen lassen begnuͤgen.
Henisch
1499
(Augsb.
1616
): Niemand lasset jhm an seinem beruff oder stande begnuͤgen.
Gropper. Gegenw.
6v, 13
; Allg. Schau-Buͤhne
33, 2
; Küther, UB Frauensee
170, 19
; Thiele, Chron. Stolle
514, 29
; Chron. Strassb.
69, 13
; 373, 14
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
109, 11
; Henisch
1499
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
64
; Rwb
1, 1423
.2.
›jm. ausreichen, jm. hinlänglich sein‹ (mit Subj. d. S.).Wobd.; Texte religiösen Inhalts.
Belegblock:
Vetter, Pred. Taulers
37, 11
(els.
, E. 14. Jh.
): wanne alleine ist er allewege die hant sinre begerunge usreckende zů dem milten almůsen des lutern gůtes daz Got selber ist; das mag in alleine begnuͤgen in sime willen.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 1983
(els.
, E. 14. Jh.
): Wan moͤhte wir sv́ [raste] […] begriffen, so viele sv́ […] in maße, so enmoͤht si vns nv́t begnvͤgen, sunder raste wurde eine vnraste.
Schmidt, Rud. v. Biberach
96, 27
(whalem.
, 1345
/60
): so mvͦssen vns begnuͤgen etlichv́ vrkvnde.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
9, 504, 22
(Straßb.
1466
): nach den frúntschaften tůt er mit im trieglich: vnd er steigt auf vnd uberwindt begnúgent in eim lútzeln volck: vnd get ein in die fruchtbern vnd begnúgenden stetten.
3.
›jn. zufriedenstellen, jm. Genüge tun‹.Syntagmen:
jm. etw
. (z. B. die zubusse
) b., die leute, das herz b
.Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 152, 38
(Nürnb.
1631
): Jn jhm verzuckt ist das Gmuͤth mein, | Dann er das Hertz begnuͤgt allein.
Ebd.
2, 507, 11
: Der vnbarmhertzige Heyde, | War noch begnuͤget nit.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
64
(Genf
1636
): begnuͤgen / Genug thun.
Kehrein, a. a. O.
2, 469, 18
.