begierung,
die
.– Texte religiösen Inhalts; älteres und mittleres Frnhd.
1.
›sinnliches Verlangen, Begierde, Lust, natürliches Begehren, Wunsch‹.Bedeutungsverwandte:
1
lust
unkeuschheit
unreinigkeit
Belegblock:
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
62, 29
(omd.
, 1487
): es magk woll ein zceichen súndlicher vnd thöttlicher begirūg sein.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
111, 37
(moobd.
, 1. H. 15. Jh.
): wie wol daz ist, daz sew nü sulche ding habent verlassen, so sint sy doch nicht gentzichleich entzogen von der fleischleichen pegyrung.
Ebd.
121, 25
: daz der mensch in allen seinen pegyrungen pehalt die mass.
Höver, Bonaventura. Itin. B
677
(moobd.
, 1450
/60
): wir muͤssen seczen ain gancz schweigen allen sorgfeltigkaitten, begirungen, pildungen, fantasirungen vnd muͤssen gen mit Jhesu.
Hohmann, a. a. O.
111, 20
; Diefenbach
327a
; Dietz, Wb. Luther
1, 230
[mit der Kennzeichnung von begier
als des im Vergleich zu begierung
„besseren“ Wortes].2.
›religiöse Sehnsucht, Hingezogenheit, Neigung, Inbrunst‹.Belegblock:
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
107, 6
(moobd.
, 1. H. 15. Jh.
): daz dew werch der naturleichen lieb vnd der gewunnen lieb werdent funden geleich in werchen vnd auch in pegierung der ingossen lieb.
Höver, Bonaventura. Itin. B
654
(moobd.
, 1450
/60
): du solt fragen gnad vnd nicht kunst noch ler; du solt auch fragen begirung vnd glangen vnd nicht verstaͤntnuss noch vernufft.
Hohmann, a. a. O.
71, 1
; 91, 12
.