befindung,
die
;–/-e
.1.
›Prüfung, Nachweis, Erkennung‹; vgl.
befinden
(V.) 1.Bedeutungsverwandte:
beweis
erfarung
Syntagmen:
b. der sachen, der warheit
.Belegblock:
Rwb
1, 1389
(seit 1532
).2.
›Regung, Empfindung (des Körpers); mystische Erkenntnis, religiöses Empfinden‹; vgl.
befinden
(V.) 1; 6.Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
2, 429, 5
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): daz er sich selben getœtet haben sol an aller vleischlîcher bevindunge.
Jostes, Eckhart
47, 16
(14. Jh.
): daz oberst gut sich reichlich ergeuzet in den geist an einer beveitlicher bevindung.
Nicklas, Seuse.
1914, 124
.3.
›Urteil, Einsicht in religiöse oder soziale Verhältnisse, auf Erfahrung beruhendes Erkennen; Feststellung von etw.‹; vgl.
befinden
(V.) 8.Belegblock:
Bihlmeyer, Seuse
489, 5
(alem.
, 14. Jh.
): Dis pruͤfent eben alle genuͤgede, alle bevindunge, alle verstentnisse und alles lieht und aller underscheit.
Merk, Stadtr. Neuenb.
134, 12
(nalem.
, 1642
): welche nach befindung und gelegenheit der zeit hierin disponiren sollen.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
79, 15
(önalem.
, v. 1478
): als der apostolus Paulus schribet von im selber vnd Franciscus bewert hatt mit rehter beuindunge.
Ebd.
105, 16
: Die manigfaltig befindung siner gesellen bewerten daz.
Eschenloher. Medicus
85, 20
(Augsb.
1678
): Da sie nun dise Kranckheit […] ohne Befindung einiger Besserung […] ausgestanden.
4.
›Maßgabe, richterliches Ermessen‹; vgl.
befinden
(V.) 8; 9.Syntagmen:
nach b. erkennen / strafen
.Belegblock:
Rwb
1, 1389
(seit 1572
).