bastei,
die
;-Ø/-en
;zu
mhd.
bastîe
›Bastei‹
(Lexer
), dies aus der Wortsippe von 1, 134
ital.
bastia
, afrz.
bastie
, mlat.
bastia
›Bollwerk‹
(Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
; 1993, 104
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
).1943, 183
›Bastei, Bollwerk, vorstehender Teil einer Befestigungsanlage gegen Angreifer; beweglicher militärischer Aufbau des Angreifers, turmähnliche Konstruktion zu Angriffszwecken‹; auch ütr. auf religiöse und moralische Überzeugungen.
Bedeutungsverwandte:
1
bergfried
bolwerk
brustwer
1
dam
feste
festung
landwer
1
letze
notwer
1
schanz
schütte
schuzwer
streichwer
turn
vorschirm
vorwarte
vorwer
wall
wer
zwinger
bastion
Syntagmen:
die b. aufbringen / aufschlagen / aufstellen / aufwerfen / bauen / machen / besetzen / erlaufen / gewinnen / abbrechen / abtun / zerrütten / zerschellen
; jn.
(z. B.: kriegsleute
) in die b. schicken, an der b. arbeiten, mit der b. wo liegen
; feste / grosse / starke / mächtige / hölzerne / neue / eingefallene b.
; visier der b.
; were unter der b.
Belegblock:
Chron. Magdeb. 2,
41, 18
(nrddt.
, 1565
/6
): fingk an […] eine gewaltige schantz mit dreyen posteien aufzuwerfen.
Schöpper
109a
(Dortm.
1550
): Vallum. Schuͤtte wehr wall thamm bollwerck vorwarte wehrine streichwehr vorschirm vorwehr notwer schantz bastey wagenburg zwingart.
Gille u. a., M. Beheim
453, 1061
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Vor diser stat so warn drei velt | und zwo pasteien auff gestelt.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
492, 30
(nobd.
, n. 1525
): dem obervogt verrer oder mer kriegslewt in die pasteyen zu schicken.
Sachs 15,
218, 2
(Nürnb.
1563
): Und bawet starck pastey darvor, | Und sehr künstlich hohe brustwehr.
Ebd.
16, 311, 8
(1563
): kein vester pastey | Wider die feinde sey, | Denn trew und einigkeit.
Wiessner, Wittenw. Ring
9637
(ohalem.
, 1400
/08
): iedeu [schar] schluog auf ein bastei.
Baumann, Bauernkr. Oberschw.
18, 3
(schwäb.
, v. 1542
): lies er ain starcken schreckzaun machen umb die gantzen statt und umb die basteyen.
Barack, Zim. Chron.
2, 81, 6
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Im innern graben aber bawet herr Johanns Wörnher zwo gross hilzi pasteien.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
32, 22
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): davor man lennger dann jaresfrist gelegen was mit veldt, zewg, posteynn.
Uhlirz, Qu. Wien 2, 2,
2822, 9
(moobd.
, 1441
): hat tan ein vechten, in [veindten] die pasteg zerütt.
Qu. Brassó
5, 214, 8
(siebenb.
, 1610
): Sein also unsere Väter bei 200 Jahren mit der Mauer concordia, mit denen Türnen oboedientia und mit denen Pasteien constantia im Land umgeben gesessen.
Girgensohn, Berl. Kämmereirechn.
82, 39
; Skála, Egerer Urgichtenb.
106, 4
; 136, 13
; Weizsäcker, Graupn. Bergb.
17, 7
; 18, 14
; 28, 9
; 51, 31
; Gille u. a., a. a. O.
453, 644
; 1100
; 1103
; Hampe, Nürnb. Ratsverl.
1, 191, 5
; 294, 13
; 325, 22
; 336, 5
; Baumann, a. a. O.
491, 26
; Sachs
3, 472, 20
; 16, 432, 8
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
10, 191, 13
Var.; Chron. Augsb.
7, 477, 30
; Uhlirz, Qu. Wien 2, 2,
3576, 10
; 2, 3, 5115, 7
; Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
151, 20
; 213, 20
; Grossmann, a. a. O.
139, 18
; 163, 9
; 173, 19
; Chron. baier. Städte. München
486, 33
; Leidinger, V. Arnpeck
660, 24
; Turmair 1,
390, 26
; A. à S. Clara. Glori
27, 15
; Zingerle, Inventare
149b, 22
; Wopfner, Bauernkr. Tirol
155, 18
; Mollay, H. Kottanerin
32, 12
; Qu. Brassó
4, 184, 39
; 499, 19
; 5, 264, 26
; 460, 3
; Voc. inc. teut.
c ijr
; Dasypodius
140v
; Serranus
25r
; Maaler
315v
; Mylius
F 2v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
357
; Volkmar
392
; 512
; Diefenbach
466b
; Preuss. Wb. (Z)
1, 423
; Schwäb. Wb.
1, 672
; Schweiz. Id.
4, 1785
; Öst. Wb.
2, 449/50
; Schulz/Basler
1, 80
; Jones, French Borrowings
141/2
.‒
Vgl. ferner s. v. arbeit
1.